70.000 Syrer binnen 24 Stunden in Türkei geflohen

70.000 Syrer binnen 24 Stunden in Türkei geflohen
70.000 Syrer binnen 24 Stunden in Türkei geflohen imago (Xinhua)
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Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat berichtet von tausenden neuen kurdischen IS-Flüchtlingen.

Immer mehr Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien suchen Schutz in der benachbarten Türkei. Aus Furcht vor der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) sind nach Angaben der Verneinten Nationen binnen 24 Stunden etwa 70.000 Kurden aus Syrien in die Türkei geflohen. Die Zahl teilte das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) am Sonntag in Genf mit. Die Türkei hatte die Zahl der Flüchtlinge am Samstag mit rund 45.000 angegeben. www.unhcr.org

Flüchtlingsaufgriffe in Tirol und Kärnten

Die Aufgriffe von Flüchtlingen an der Südgrenze Österreichs haben auch am Wochenende angehalten. In Tirol und Kärnten entdeckte die Polizei wieder vor allem Syrer, die aus Italien ohne entsprechende Dokumente einreisten. Wie die Tiroler Polizei mitteilte, entdeckten Beamte am Samstagabend in einem aus Italien kommenden Reisezug 16 Syrer, darunter auch Kinder. Sie wurden in der Anhaltestelle in Plon in Steinach am Brenner untergebracht und sollen nach ihrer fremdenrechtlichen Überprüfung wieder nach Italien gebracht werden. 

Bereits zuvor waren in Gries am Brenner zehn Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak angehalten worden. Die neun Syrer und der Iraker im Alter zwischen 20 und 50 Jahren wurden umgehend nach Italien zurückgebracht, wie die Landespolizeidirektion mitteilte. Zwei Ägypter (26 und 34 Jahre) wurden wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen.

Debatte über den Umgang mit Flüchtlingen

Bereits am Freitag waren in Tirol in internationalen Reisezügen Richtung Deutschland 43 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea aufgegriffen worden. Bei der Kontrollstelle Radfeld war zudem ein italienischer Pkw-Lenker gestoppt worden, der sieben Syrer an Bord hatte. Der Fahrer wurde wegen des Verdachts der Schlepperei festgenommen. Am Donnerstag waren 40 Flüchtlinge in zwei internationalen Reisezügen aufgegriffen worden.

Elf syrische Flüchtlinge wurden am Sonntag in der Früh bei fremdenrechtlichen Kontrollen der Polizei in der Nähe von Villach in einem aus Italien kommenden Reisezug aufgegriffen. Die Leute konnten keine Dokumente für einen rechtmäßigen Aufenthalt in Österreich vorweisen. Am Samstag hatte die Polizei in Kärnten in einem Zug 22 Syrer und einen Afghanen ohne gültige Aufenthaltsdokumente aufgegriffen.

In Österreich und anderen europäischen Ländern schwelt unterdessen die Debatte über den Umgang mit Flüchtlingen. Nach dem Dublin-Abkommen ist jeweils das EU-Land, in dem ein Flüchtling ankommt, für das Asylverfahren zuständig.

(APA/AFP)

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