Die 19-Jährige ist nach Syrien gereist, um einen IS-Kämpfer zu heiraten. Ihre Mutter holte sie wieder zurück in die Niederlande. Dort drohen ihr bis zu 30 Jahre Haft.
Ein Gericht in Maastricht hat am Dienstag die vorläufige Freilassung einer 19-jährigen Niederländerin angeordnet, die nach ihrer Rückkehr aus Syrien unter Terrorverdacht festgenommen worden war. Die als Aischa bekannte Heimkehrerin komme gegen Auflagen frei, gegen sie werde aber weiter ermittelt, unter anderem wegen "Beteiligung an einer terroristischen Gruppe", teilte das Gericht mit.
Medienberichten zufolge war die junge Frau, die nach dem Übertritt zum Islam ihren bürgerlichen Namen Sterlina ablegte, vor mehr als neun Monaten nach Syrien gereist, um einen niederländisch-türkischen Kämpfer der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) zu heiraten. Nachdem die Ehe scheiterte, wandte sich Aischa mit einem Hilferuf an ihre Mutter Monique, wie die Zeitung "Algemeen Dagblad" berichtete. Diese sei dann nach Syrien gereist, um ihre Tochter aus der IS-Hochburg Raka in die Türkei und von dort aus in die Heimat zu bringen.
19-Jährigen drohen 30 Jahre Haft
Der Staatsanwaltschaft zufolge begab sich die 49-jährige Monique nicht nach Syrien, sondern wartete an der türkisch-syrischen Grenze auf ihre Tochter. Diese wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in den Niederlanden am Mittwoch vergangener Woche in Gewahrsam genommen. Im Fall ihrer Verurteilung wegen Teilnahme an IS-Kampfhandlungen drohen der jungen Frau bis zu 30 Jahre Haft.
Nach Angaben des niederländischen Geheimdiensts AIVD reisten bisher 130 Niederländer nach Syrien, um sich dem Kampf der Dschihadisten anzuschließen. 30 von ihnen kehrten demnach zurück, 14 weitere wurden bei Gefechten getötet.
(APA/AFP)