Sarajewo: Serben provozieren mit Zehn-Meter-Kreuz

Das angebliche Gedenksymbol wurde auf einem Berg errichtet, von dem aus im Bosnien-Krieg die Hauptstadt beschossen wurde. Es gab bereits erste Versuche, es wieder abzureißen.

Im Bosnien-Krieg 1992 - 1995 beschossen bosnisch-serbische Truppen Sarajewo unter anderem vom Berg Trebevic aus. Genau dort haben Serben nun ein riesiges, wenn auch eher behelfsmäßig aussehendes Metallkreuz errichtet, was vor allem von Bosniens Muslimen als reine Provokation aufgefasst wird. Diese hatten besonders unter der jahrelangen Belagerung zu leiden. Bosniens Serben hingegen machen geltend, das Kreuz - es wurde von einem Kriegsgefangenen-Verband errichtet - diene lediglich der Erinnerung an die angeblich 6500 im Bosnienkrieg getöteten Serben der Hauptstadt.

In der Nacht auf Montag versuchten bereits mehrere Personen, das Kreuz, dessen Dimensionen mit zehn mal vier Metern angegeben wird, umzureißen: Muslimische Kriegsopferverbände, haben gegen die Aufstellung des Kreuzes protesiert, die angeblich ohne Einbindung der lokalen Behörden erfolgt ist.

Im Büre des Hohen Repräsentanten der Staatengemeinschaft - derzeit hat das Amt der österreichische Diplomat Valentin Inzko inne - hieß es lediglich, religiöse Symbole dürften nicht zum Schüren ethnischer Spannungen verwendet werden.

(APA/Red.)

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