Weißes Haus: Eindringling gelangte bis in den "East Room"

Das Weiße Haus
Das Weiße Haus APA/EPA/MICHAEL REYNOLDS
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Ein Irak-Veteran drang weiter ins Weiße Haus vor, als bisher bekannt war. Die Frage bleibt: Wie sehr kann der Secret Service den Präsidenten schützen?

Der Irak-Veteran, der am 19. September ins Weiße eingedrungen war, ist nach einem Bericht der "Washington Post" bis in die Empfangsräume gelangt. Er sei damit weitaus tiefer in das Gebäude vorgedrungen, als bekannt wurde. Zunächst hatte es geheißen, der 42-Jährige sei bereits am Eingangsbereich aufgehalten worden.

Dagegen berichtete die Zeitung am Montag, der Mann habe es bis in den "East Room" geschafft, der oftmals für offizielle Empfänge oder Pressekonferenzen genutzt wird. Kommentatoren in Washington sprachen von einem Besorgnis erregenden Vorfall, zumal der Mann mit einem Messer bewaffnet war. Später waren zwei Beile, eine Machete und hunderte Schuss Munition im Auto des Mannes gefunden worden.

Wo waren die Scharfschützen?

Bereits zuvor hatte es geheißen, mehrere Sicherheitsmaßnahmen hätten bei dem Vorfall versagt. Dem Eindringling sei es gelungen, den Zaun zu überwinden und bis zum Weißen Haus zu laufen. Weder sei der Eingang wie vorgesehen von einem Wachmann gesichert gewesen, noch seien die für den Ernstfall ausgebildeten Hunde eingesetzt worden.

Auch die Scharfschützen seien aus ungeklärten Gründen abwesend gewesen, hatte die "Washington Post" bereits am Wochenende berichtet. Nun soll eine internen Untersuchung klären, wie der Schutz von Präsident Barack Obama und seiner Familie verbessert werden kann.

Zweifel an Secret Service

Secret-Service-Chefin Julia Pierson muss sich noch heute vor dem Kongress für die Panne rechtfertigen. Sie wird sich dabei wohl die Frage stellen lassen müssen, ob der Secret Service überhaupt in der Lage ist, die Sicherheit des US-Präsidenten zu gewährleisten.

Die Personenschützer des US-Präsidenten waren zuletzt mehrmals in die Kritik geraten: Ein Agent des Secret Service wurde im März betrunken in einem niederländischen Hotel aufgefunden, zwei weitere Agenten waren, ebenfalls unter Alkoholeinfluss stehend, im US-Bundesstaat Florida in einen Autounfall verwickelt. 2012 waren Prostituierten-Besuche von Secret-Service-Mitarbeitern während eines Kolumbien-Aufenthalts von Barack Obama publik geworden.

>>> Zum Bericht der "Washington Post"

(APA/AFP/Red.)

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