"Zum Dienste des Islam": Pakistans Taliban wollen IS unterstützen

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Kämpfer der Taliban sollen den "Islamischen Staat" im Irak und in Syrien verstärken. Der IS dürfte mit einer neuen Strategie versuchen, Terroristen nach Europa zu schleusen.

Die Taliban in Pakistan wollen der Jihadistengruppe Islamischer Staat (IS) Kämpfer in den Irak und nach Syrien schicken. "Wir werden weiterhin Mujaheddin senden, damit sie den IS-Kämpfern helfen", sagte Shahidullah Shahid, ein Sprecher der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP), am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. "Wir unterstützten sie vollständig, weil wir glauben, diese Organisation wurde zum Dienste des Islam gemacht", so Shahid. Ein formelles Bündnis der Extremisten erklärte er aber nicht.

Die TTP gründeten sich 2007 und haben enge Verbindungen zum Terrornetz al-Qaida. Bisher hat die pakistanische Regierung alle Mutmaßungen zurückgewiesen, es seien schon Kämpfer aus Pakistan nach Syrien oder in den Irak gereist, um sich dem IS anzuschließen. Experten vermuten überdies, dass der IS versuchen wird, seinen Einfluss in Pakistan zu stärken. Bis dato ist es ihm lediglich gelungen, auf einigen Basaren in Peshawar im Nordwesten Pamphlete zu verteilen.

Terrorkommandos als Flüchtlinge tarnen?

Der IS könnte sich unterdessen einer neuen Strategie bedienen, um Terroristen in westeuropäische Länder zu schleusen, berichtet die "Bild am Sonntag". Demnach sollen jeweils vierköpfige IS-Kommandos als Flüchtlinge getarnt die Grenze zur Türkei überqueren. Von dort aus würden sie mithilfe gefälschter Pässe nach Westeuropa reisen, um Anschläge zu verüben. Laut der Zeitung gelang es US-Geheimdiensten, die verschlüsselte Kommunikation der IS-Führung zu dechiffrieren. Aus den abgehörten Gesprächen sollen die US-Dienste auch erfahren haben, dass die IS-Kommandos auf ihrem Weg nach Westeuropa keine Flugzeuge benutzen sollen. Grund seien die vergleichsweise strengen Kontrollen an Flughäfen.

Darauf angesprochen betonte Innenministeriumssprecher Karl-Heinz Grundböck am Sonntag, dass den österreichischen Behörden dieses Szenario bereits bekannt sei. Deswegen sei die Prüfung der einzelnen Asylanträge "von besonderer Bedeutung", ergänzte er. Auch der Bundesverfassungsschutz (BVT) habe ein besonderes Augenmerk darauf.

Extremisten nahmen Hügel bei Kobane teilweise ein

In Syrien halten die Kämpfe indes an: Laut dem Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, sollen IS-Kämpfer einen strategisch wichtigen Hügel nahe der belagerten syrischen Stadt Kobane teilweise eingenommen haben. Sollten sie den gesamten Hügel erobern, könnten sie ganz Kobane unter Beschuss nehmen, warnte er. Der Vormarsch der IS-Kämpfer auf die Stadt sei allerdings durch weitere Luftangriffe der internationalen Koalition behindert worden.

(APA/AFP/dpa/Reuters)

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