Tiefseeforschungsschiffe nehmen im Indischen Ozean die Suche nach dem seit März verschollenen Passagierflugzeug wieder auf.
Kuala Lumpur/Sydney. Im Indischen Ozean geht die Suche nach dem im März verschollenen Flug MH370 in eine neue Phase: Am Sonntag sollte nach Angaben der australischen Regierung das Spezialforschungsschiff „GO Phoenix“ das neu eingegrenzte Gebiet erreichen und die Suche nach dem Flugzeugwrack der Boeing777 der Malaysia Airlines aufnehmen.
Suche im „siebenten Bogen“
Das Schiff wird zunächst für zwölf Tage im Einsatz sein und dann ins australische Fremantle fahren, um seine Vorräte aufzufüllen. Am Sonntag sollte zudem das niederländische Schiff „Fugro Discovery“ Fremantle erreichen, um sich von dort aus dem Sucheinsatz anzuschließen.
Ein drittes Schiff, die „Fugro Equator“, soll Ende Oktober dazukommen. Diese Schiffe verfügen über Spezialsonar und Unterwasser-Drohnen, die den Meeresgrund bis zu sechs Kilometer Tiefe nach möglichen Wrackteilen absuchen und filmen können. In den vergangenen Monaten waren allerhand technische Analysen vorgenommen und der Meeresboden kartografiert worden, um das gewaltige Gebiet auf ein Areal einzuschränken, in dem die Maschine der Malaysia Airlines abgestürzt sein könnte.
Das neu definierte Gebiet, „siebenter Bogen“ genannt, liegt 1500 Kilometer südlich von Perth und erstreckt sich über 60.000 Quadratkilometer in einem schmalen, aber langen Bogen. Der Verlauf entspricht den automatischen Funkkontakten, die es mit dem Flugzeug gab, bevor es völlig verschwand. Frühere Suchen nach dem Wrack des Malaysian Airlines Fluges und der Black Box auf einer Fläche von 850 Quadratkilometer waren erfolglos geblieben.
Das malaysische Passagierflugzeug war am 8. März kurz nach dem Start in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur Richtung Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos vom Radar verschwunden. Ein Absturz just im südlichen Indischen Ozean gilt als wahrscheinlichstes Szenario. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.10.2014)