"Wir brauchen das russische Gas und die Russen unser Geld"

Die Presse
  • Drucken

Ex-Vizekanzler Hannes Androsch zerpflückt die Sanktionen des Westens gegen Russland.

Der Industrielle und Ex-Vizekanzler Hannes Androsch (SPÖ) hat die Sanktionen der EU und der USA gegen Russland als kontraproduktiv kritisiert. "Wir brauchen das russische Gas, die Russen unser Geld", sagte Androsch im Gespräch mit der APA in New York. Es sei nicht ratsam, die Einkreisungsängste der Russen zu stärken, man müsse sich stattdessen längerfristig mit Russland arrangieren.

Der frühere SPÖ-Politiker stellte am Montagabend (Ortszeit) in der US-Metropole die englische Ausgabe seines Buches "Das Ende der Bequemlichkeit" vor. Vor der Veranstaltung zog er Bilanz über die Ereignisse nach seiner Amtszeit als Finanzminister und Vizekanzler bis 1981.

Infolge des Kollaps der Sowjetunion seien Fehler gemacht worden, sagte er. Heute sollten sich die Europäer im Klaren darüber sein, dass man voneinander abhängig ist. Androsch plädiert für eine politische Lösung und äußert die Hoffnung, dass "manche Kreise in der Ukraine vernünftiger werden".

Zuletzt hatte auch der ehemalige SPÖ-Kanzler Alfred Gusenbauer die Sanktionen gegen Russland als Weg "tiefer in die Krise" kritisiert.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.