Iran reagiert kühl auf neuen Atom-Vorschlag

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Im Atomstreit mit dem Iran hat EU-Chefdiplomat Solana der Führung in Teheran ein neues Angebot unterbreitet. Ein iranischer Regierungssprecher erklärte jedoch umgehend, über einen Stopp der Arbeiten an dem Atomprogramm werde nicht debattiert. US-Präsident Bush kritisierte die iranische Zurückweisung. Er zeigte sich enttäuscht, dass Teheran das "großzügige" Angebot ausgeschlagen habe.

Dies sei ein Zeichen für das iranische Volk, dass seine politischen Führer es weiter isolieren wollten, sagte Bush bei seinem Besuch in Paris. Der französische Staatspräsident Sarkozy sagte bei dieser Gelegenheit, ein Iran im Besitz von Atomwaffen sei eine "inakzeptable Bedrohung für die Stabilität der Welt".

Solana hat dem iranischen Außenminister Mottaki in Teheran ein Anreizpaket vorgelegt, das vor allem wirtschaftliche Belohnungen vorsieht, wenn das Land die umstrittene Urananreicherung aufgibt. Das Paket geht auf Deutschland und die UNO-Vetomächte USA, Russland, China, Frankreich sowie Großbritannien zurück. Die Sechser-Runde hatte im Mai beschlossen, den Iran mit neuen wirtschaftlichen Anreizen zu einem Kurswechsel zu bewegen.

Ein ähnliches Angebot hatte Teheran schon vor zwei Jahren ausgeschlagen. Der Iran wird verdächtigt, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms nach Atomwaffen zu streben.

Bush sagte in Paris. das Thema der nuklearen Aufrüstung des Iran sei einer der zentralen Punkte seiner bisherigen Gespräche in Berlin, Rom und Paris sowie beim EU-USA-Gipfel in Slowenien gewesen. Eine iranische Atomwaffe würde eine "unglaubliche Destabilisierung" der Region bedeuten und eine Gefahr für den Weltfrieden mit sich bringen, so der US-Präsident.

(APA)

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