Russland: "System atomarer Abschreckung modernisieren"

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Die veralteten Waffen aus Sowjetzeiten sollen verschwinden. Bis 2020 soll eine neue Generation von Atom-U-Booten gebaut sowie eine bessere Raketenabwehr installiert werden.

Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat nach dem jüngsten Krieg im Südkaukasus eine umfassende Modernisierung der Streitkräfte inklusive der Atomwaffen angekündigt. Bis zum Jahr 2020 müsse das System der atomaren Abschreckung von Grund auf erneuert werden, sagte Medwedew zum Abschluss eines Manövers des Kommandostabs am Ural, wie russische Medien am Samstag berichteten. Vorgesehen sei unter anderem der Bau einer neuen Generation von Atom-U-Booten mit Marschflugkörpern sowie eine bessere Koordinierung der Raketenabwehr mit Aufklärungssatelliten im Weltall.

Veraltete Waffen aus Sowjetzeiten

Die Ereignisse in Südossetien hätten die Sicherheitslage verschärft. "Ein Krieg kann plötzlich ausbrechen und völlig real sein", sagte Medwedew. "Es besteht die Gefahr, dass sich lokale, schwelende Konflikte in einen militärischen Flächenbrand ausweiten", sagte der Kremlchef, der zugleich Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte ist. Beim militärischen Vorgehen Russlands gegen Georgien hatten russische Experten kritisiert, dass die eigene Armee im 21. Jahrhundert noch immer mit veralteten Waffen aus Sowjetzeiten kämpfe.

Schon Medwedews Vorgänger Wladimir Putin hatte eine "grandiose Modernisierung" der Streitkräfte und dabei insbesondere der Atomwaffen bis zum Jahr 2015 angekündigt. Westliche Militärexperten bezweifeln allerdings, dass die russischen Streitkräfte ungeachtet deutlicher Aufstockungen des Militärbudgets zu einer derartigen Kraftanstrengung in der Lage sind.

Wehr-Etat wird deutlich aufgestockt

Medwedew kündigte eine grundlegende Reform der Streitkräfte an. Wesentliche Ziele seien eine ständige Einsatzbereitschaft, eine effektivere Kommandostruktur, bessere Ausbildung, modernere Waffen sowie eine soziale Absicherung der Soldaten. Putin hatte als Regierungschef Mitte September angekündigt, der Wehretat werde um mehr als ein Viertel auf umgerechnet 66 Milliarden Euro erhöht.

(Ag.)

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