Kongolesischer Frauenrechtler gewinnt Sacharow-Preis

  • Drucken

Das EU-Parlament ehrt heuer den Gynäkologen Denis Mukwege. Er setzt sich für Vergewaltigungsopfer in der Demokratischen Repubik Kongo ein. Auch die Euromaidan-Aktivisten waren nominiert.

Der kongolesische Frauenarzt Denis Mukwege ist der heurige Gewinner des Sacharow-Preises des Europaparlaments. Dies gab dessen Präsident Martin Schulz am Dienstag in Straßburg bekannt. Leer gingen hingegen die ebenfalls für die Endrunde nominierte Menschenrechtsaktivistin Leyla Yunus aus, die in Aserbaidschan inhaftiert ist, sowie die proeuropäische Bürgerbewegung Euromaidan in der Ukraine.

Der Gynäkologe Denis Mukwege hat sich in seiner Heimat, der Demokratischen Republik Kongo, auf die Behandlung von Vergewaltigungsopfern spezialisiert. Er gründete in der Stadt Bukavu das Panzi-Krankenhaus, das sich speziell um die betroffenen Frauen kümmert.

Die Verleihung des Sacharow-Preises, über dessen Vergabe die Chefs der sieben Fraktionen und der Präsident des Europaparlaments entscheiden, findet heuer am 26. November in Straßburg statt. Eingeladen wird auch die proeuropäische Bürgerbewegung Euromaidan, die während der Proteste in der Ukraine monatelang für die Westöffnung ihres Landes am Unabhängigkeitsplatz in Kiew - dem Maidan - gekämpft hatte. Nicht zur Verleihung erscheinen können wird auch die Aserbaidschanerin Leyla Yunus, die sich in ihrer Heimat für die Rechte von Minderheiten und die Aussöhnung mit dem Erzfeind Armenien einsetzt. Sie befindet sich derzeit in Erwartung eines Prozesses in Haft, da ihr Spionage und Landesverrat vorgeworfen wird.

Malala gewann im Vorjahr

Benannt ist die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow. Sie wird seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich auf vorbildliche Weise für Menschenrechte und Demokratie einsetzen. Im vergangenen Jahr wurde die bei einen Taliban-Anschlag lebensgefährlich verletzte pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai mit dem Preis geehrt.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.