China empört nach Treffen Sarkozy - Dalai Lama

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Das Treffen von Frankreichs Präsident Sarkozy mit dem Dalai Lama am Rande einer Konferenz in Danzig hat in China Empörung und Aufrufe zum Boykott französischer Waren ausgelöst. In Onlineforen ließen Internetnutzer ihrem Frust freien Lauf. In einem Kommentar des Internetportals rednet.com hieß es: "Was Sarkozy getan hat, wird eine neue Runde des Boykotts französischer Waren auslösen."

Es wurde an den Boykott nach den antichinesischen Protesten gegen die Niederschlagung des Aufstandes der Tibeter während des olympischen Fackellaufes in Paris im Frühjahr erinnert. Das sei eine Warnung gewesen, die in Frankreichs Medien und unter Geschäftsleuten auch angekommen sei, aber Sarkozy "nicht wachgerüttelt" habe. Nach Angaben der englischsprachigen Tageszeitung "China Daily" haben Internetnutzer in Shanghai bereits am Samstag einen dreitägigen Boykott des französischen Handelskonzerns Carrefour eingeleitet.

Die amtlichen Medien berichteten am Montag, dass Vizeaußenminister He Yafei den französischen Botschafter in Peking zu sich zitiert und ihm einen "scharfen Protest" übermittelt habe. Das Treffen des amtierenden EU-Ratspräsidenten Sarkozy mit dem Dalai Lama sei eine "grobe Einmischung in innere Angelegenheiten" gewesen. Es habe die politische Grundlage für die Beziehungen zwischen China und Frankreich sowie der Europäischen Gemeinschaft "sabotiert".

Sarkozy hatte sein Gespräch mit dem Dalai Lama auch mit seiner Funktion als amtierender EU-Ratspräsident begründet, was in China als besondere Provokation empfunden wurde. Sarkozy habe eine "schlechte Entscheidung" getroffen, indem er die gesamte EU in die Angelegenheit hineingezogen habe, sagte der chinesische EU-Experte Feng Zhongping gegenüber "China Daily".

(APA)

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