76 Personen wegen Tibet-Unruhen 2008 verurteilt

Nach den blutigen Unruhen in Tibet vor fast einem Jahr sind von den chinesischen Behörden 76 Menschen verurteilt worden. Das teilte der Vizepräsident der Regionalregierung in der Himalayaprovinz, Baema Cewang (Nyima Cering), einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua vom Mittwoch zufolge in der tibetischen Hauptstadt Lhasa mit. Nähere Angaben zu den Strafen wurden nicht gemacht.

Nach Angaben der tibetischen Exilregierung wurden bei der Niederschlagung der gewaltsamen Protesten gegen die Führung in Peking mehr als 200 Tibeter getötet und rund tausend weitere verletzt. Die chinesische Regierung räumte die Tötung eines Tibeters ein und warf den Aufständischen vor, sie hätten 21 Menschen getötet.

Cewang rief die Tibeter vor dem ersten Jahrestag der blutigen Proteste zur Ruhe auf. "Wir hoffen auf Frieden und Stabilität", sagte der Vizechef der tibetischen Regionalregierung. "Doch gibt es einige Leute, die es nicht gerne sehen, wenn Lhasa wirtschaftliches Wachstum und die Menschen ein glückliches Leben genießen." Am 10. März ist der 50. Jahrestag des missglückten Volksaufstandes der Tibeter und der Flucht ihres geistlichen und weltlichen Oberhaupts, des Dalai Lama, 1959 nach Indien. Die Volksbefreiungsarmee hatte Tibet 1950 besetzt.

Die Exiltibeter haben auch zu einem Boykott der Feiern zum diesjährigen tibetischen Neujahrsfest aufgerufen, um der Opfer der Niederschlagung der Proteste vor einem Jahr zu gedenken, die am 14. März in Lhasa in Gewaltausbrüche eskaliert waren. Der Vizevorsitzende wies den Appell zurück: "Es gibt keinen Grund, das traditionelle Fest nicht zu feiern." Die einwöchigen Feierlichkeiten beginnen am 23. Februar.

(APA)

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