Der Separatistenführer von Luhansk will den Ukraine-Konflikt altmodisch regeln: In einem Duell, Mann gegen Mann, will er gegen Präsident Poroschenko antreten.
Eine simple Lösung für einen schwierigen Konflikt: Der Separatistenführer der selbstproklamierten Volksrepublik Luhansk hat den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko zum Duell aufgefordert. Mit einem "ehrlichen Duell" könnten "auf Kosten eines Lebens" die Leben Tausender Menschen gerettet und Friede hergestellt werden, schreibt Igor Plotnizki in einem offenen Brief an den Präsidenten.
Wem nütze es, "Hass zu schüren, Menschen zu töten, die Wirtschaft und die Städte zu zerstören", so der 50-Jährige in dem Schreiben. Es wäre besser, "dem durch ein ehrliches Duell ein Ende zu setzen".
Die Regeln: "Jeder darf zehn Sekundanten mitbringen. Wer gewinnt, darf der Gegenseite seine Bedingungen diktieren", heißt es weiter. Sollte er siegen, müsse sich die Armee zurückziehen. "Wenn man mit dem Preis seines Lebens Tausende andere Leben retten kann, muss ein Ehrenmann diese Chance nutzen", erklärte der Chef der selbst ernannten "Lugansker Volksrepublik" (ukrainisch: Luhansk).
Die prowestliche Führung in Kiew wies das Ansinnen zurück. "Plotnizki ist nur eines 'Duells' mit einem ukrainischen Gericht würdig", teilte Außenamtssprecher Jewgeni Perebijnis bei Twitter mit.
Vermittlung durch USA oder EU abgelehnt
Nach Russland haben auch die pro-russischen Separatisten in der Ostukraine eine Vermittlung der EU und der USA in der Ukraine-Krise abgelehnt. Eine Lösung sei nur in Gesprächen mit der Führung in Kiew sowie mit Vertretern Russlands und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zu erreichen, sagte Separatistenführer Andrej Purgin am Donnerstag in Donezk.
Sollten Gesandte der EU und der USA mit am Tisch sitzen, wären die Aufständischen in der Minderheit, und sie könnten ihre Standpunkte nicht klarmachen, sagte Purgins Kollege Alexej Karjakin in Lugansk (ukrainisch: Luhansk).
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte nach Gesprächen mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier am Dienstag in Moskau ebenfalls eine Vermittlung der EU und der USA abgelehnt. Dagegen befürwortet die pro-westliche Führung in Kiew eine solche breite Runde. Sie brachte dazu auch mögliche Ukraine-Verhandlungen mit dem Weimarer Dreieck aus Deutschland, Frankreich und Polen ins Gespräch.
Mehr als 4000 Tote
Regierungstreue Verbände kämpfen seit April gegen prorussische Separatisten in der Ostukraine. Dem Konflikt fielen nach UNO-Schätzungen bisher über 4100 Menschen zum Opfer.