400 Alarmstarts der Nato fanden heuer in Europa statt. Generalsekretär Stoltenberg sichert den baltischen Staaten bei Bedrohung Unterstützung zu.
Die Nato hat heuer bereits mehr als 400 Mal mit Kampfjetstarts auf russische Flugmanöver im internationalen europäischen Luftraum reagiert. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies eine Erhöhung der sogenannten Alarmstart-Zahl um 50 Prozent, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag bei einem Besuch des Stützpunktes Ämari in Estland.
Auch wenn es in der Regel nicht zu einer Verletzung des NATO-Luftraums komme, seien die russischen Manöver ungerechtfertigt, kritisierte der Norweger. "Es ist ein Muster, das uns daran erinnert, wie sie diese Art von Militäraktivitäten in der Luft in der Zeit des Kalten Krieges ausgeführt haben."
"Risiko für mobile Luftfahrt"
Stoltenberg wies erneut darauf hin, dass die russischen Flugzeuge oft weder Flugpläne übermittelten und Signalgeber nutzten noch Funkkontakt mit der zivilen Flugsicherung hielten. "Diese Flüge stellen ein Risiko für den zivilen Luftverkehr dar", warnte er. Flugsicherungsexperten weisen allerdings darauf hin, dass die russischen Manöver in der Regel völlig legal sind und nicht gegen internationale Regeln verstoßen.
Stoltenberg sicherte Estland, Lettland und Litauen - alle drei Ex-Sowjetrepubliken sind heute NATO-Mitglieder - für den Fall einer Bedrohung durch Russland erneut kompromisslose Unterstützung zu. Als Reaktion auf die Ukraine-Krise ist die Zahl der über den drei baltischen Staaten eingesetzten NATO-Flieger verfünffacht worden.
(APA/dpa)