Militante planten angeblich ein Attentat mit einem Raketenwerfer. Mehrere Verdächtige wurden im Westjordanland festgenommen.
Hätten die Militanten ihre Pläne ausgeführt, wäre der israelisch-palästinensische Konflikt wohl völlig eskaliert: Die israelischen Sicherheitsbehörden haben nach eigenen Angaben ein geplantes Mordattentat auf Außenminister Avigdor Lieberman verhindert. Im Westjordanland seien mehrere Mitglieder der radikalislamischen Palästinenserbewegung Hamas festgenommen worden, die den Konvoi des Diplomaten mit einem Raketenwerfer attackieren wollten, erklärte der Inlandsgeheimdienst Shin Bet.
Lieberman wohnt in der Siedlung Nokdim im Westjordanland und sollte den Angaben zufolge nach Verlassen seines Anwesens oder auf dem Rückweg dorthin ermordet werden. Wie die Zeitung „Haaretz“ berichtete, seien die Verdächtigen bereits in den vergangenen Wochen festgenommen worden. Unter ihnen befinde sich auch ein führender Hamas-Aktivist. Sie sollen nun vor einem Militärgericht angeklagt werden. Medienberichten zufolge haben die Hamas-Leute unter anderem die Fahrtrouten des Politikers ausgekundschaftet.
Lieberman für Ausbau in Ostjerusalem
Lieberman, Gründer der ultranationalistischen Partei "Unser Haus Israel" (Israel Beitenu) gilt als außenpolitischer Hardliner und vielen moderat gesinnten Landsleuten als Hindernis bei den Friedensbemühungen mit den Palästinensern. Bei einem Treffen mit dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier hatte Lieberman erst am Sonntag angekündigt, Israel werde sich beim Ausbau der jüdischen Viertel in Jerusalem keinerlei Beschränkungen auferlegen lassen und betrachte den Ausbau auch nicht als Besiedlung. International gilt die Annexion Ost-Jerusalems durch Israel als völkerrechtswidrig an.
In den vergangenen Tagen und Wochen hatte sich die Sicherheitslage in Jerusalem durch neue Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern nochmals verschlechtert. Am Dienstag überfielen zwei palästinensische Attentäter vier jüdische Gläubige in einer Synagoge beim Gebet und töteten sie.
(APA/AFP/DPA/Reuters)