"Gewissensshow": Erdogan zieht über Nato-Partner USA her

TURKEY USA DIPLOMACY
TURKEY USA DIPLOMACYAPA/EPA/KAYHAN OZER / PRESIDENTI
  • Drucken

Der türkische Präsident ist noch immer empört, dass die USA zwar gegen IS nicht aber gegen Assad eingreifen. Er spricht von "Zumutungen".

Streit um den von den USA geforderten Einsatz der Türkei gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Washington ein ungehöriges Verhalten vorgeworfen. In einer Rede vor Geschäftsleuten in Ankara fragte Erdogan am Mittwoch: "Warum kommt jemand über eine Entfernung von 12.000 Kilometern in diese Region?"

Die türkische Regierung sei gegen "Zumutungen, Rücksichtslosigkeit und endlose Forderungen". "Im Syrienkonflikt haben sie zugeschaut, als der Tyrann (Präsident Bashar) al-Assad 300.000 Menschen massakrierte. (...) Und jetzt ziehen sie im Fall Kobane eine 'Gewissensshow' ab", sagte Erdogan. Die US-Regierung unterstützt den Kampf der Kurden in der syrischen Stadt Kobane an der Grenze zur Türkei gegen die anhaltenden IS-Angriffe. Sie drängt zugleich die türkische Seite, der belagerten Kurdenstadt zu Hilfe zu kommen.

US-Vizepräsident Joe Biden war am Wochenende in Istanbul mit dem Versuch gescheitert, die Türkei enger in den Kampf gegen die IS-Jihadisten einzubeziehen. Ankara fordert als Bedingung für ein direktes Eingreifen eine entmilitarisierte Zone an der Grenze zu Syrien. Die Türkei verweigert den USA außerdem, den türkischen Militärstützpunkt Incirlik für Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak und in Syrien zu nutzen. Am Montag hatte Erdogan den Westen bezichtigt, es gehe ihm bei dem Konflikt lediglich um Öl.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.