Flüchtlinge: Günter Grass schlägt Zwangseinquartierungen vor

Günter Grass findet Autorenproteste zu wenig beachtet.
Günter Grass findet Autorenproteste zu wenig beachtet.(c) APA/EPA/SVEN HOPPE
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Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten Millionen Deutsche aus dem Osten so wieder Fuß fassen können. Der Literaturnobelpreisträger übt Kritik an der "Festung Europa".

Zustände wie nach dem Zweiten Weltkrieg nennt Literaturnobelpreisträger Günter Grass die heutige Flüchtlingssituation in der Welt bei einer Veranstaltung der Autorenvereinigung PEN in Hamburg. Sollte der Platz knapp werden, halte er auch "Zwangseinquartierungen" für eine Möglichkeit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden viele der etwa 14 Millionen Deutsche aus dem Osten auf bundesdeutschem Gebiet damit Hilfe und eine Möglichkeit zurück in ein geregeltes Leben. In seiner Rede hatte Grass auch die Flüchtlingspolitik der Mittelmeer-Anrainer-Staaten kritisiert. Diese reichen Länder würden eine "Politik der Abschottung" betreiben. In einem gemeinsamen Aufruf mit den Autoren Christoph Hein und Josef Haslinger kritisiert er die "Festung Eruopa", die eigentlich Zukunftsperspektiven ermöglichen sollte.

Außerden würden Proteste wie der seinige nicht mehr bei Politik und Medien wahrgenommen. Als etwa Ilija Trojanow und Juli Zeh gemeinsam mit 70.000 Unterzeichnern aus der Autorenszene gegen die Spähangriffe der USA protestierten, sei der Initiative kein Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ermöglicht worden.

(Red.)

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