Ursprünglich marschierten sie Seite an Seite in Syrien. Mittlerweile streiten der Islamische Staat (IS) und al-Nusra um Macht und ausländische Kämpfer.
Wien/Erbil. Die Luftschläge galten Bunkern und mehreren Fahrzeugen. Mindestens 15 Angriffe haben die US-Luftstreitkräfte seit Mittwoch gegen die Kämpfer der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) geflogen. Das gab das US-Zentralkommando am Freitag bekannt. Der Großteil der Operationen wurde im Irak durchgeführt. Die anderen Angriffe fanden in Syrien bei Aleppo und der kurdischen Stadt Kobane statt.
Die USA und ihre Alliierten versuchen seit Sommer, die Truppen des sogenannten Islamischen Staats mit Einsätzen aus der Luft an einem weiteren Vormarsch zu hindern. Der IS hatte zunächst die irakische Großstadt Mosul in seine Gewalt gebracht und anschließend eine Offensive gegen die kurdischen Gebiete im Nordirak und in Syrien gestartet. Die Jihadisten riefen in den von ihnen beherrschten Gebieten ein „Kalifat“ aus.
Al-Qaidas Verbündete in Syrien
Die militärischen Erfolge des IS wirkten bisher wie ein Magnet auf Kämpfer aus anderen arabischen Staaten und Europa. Doch der IS ist nicht die einzige jihadistische Gruppierung in Syrien, in deren Reihen Ausländer dienen. Der wichtigste Rivale des IS innerhalb des jihadistischen Spektrums in Syrien ist die sogenannte Jahbat al-Nusra, die al-Nusra-Front. Sie gilt als Verbündete des Terrornetzwerkes al-Qaida in Syrien.
Ursprünglich hatten al-Nusra und IS – damals noch unter dem Namen Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil) – Seite an Seite gekämpft. Doch bald kam es zu internen Streitigkeiten. Al-Nusra und die al-Qaida-Führung im afghanisch-pakistanischen Untergrund wollten, dass Isil sich unterordnet. Doch die jungen Isil-Kämpfer dachten nicht daran. (ws)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.11.2014)