Präsidentenwahl in Tunesien: 88-jähriger Essebsi triumphiert

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Der antiislamistische Politveteran setzte sich deutlich - mit 55,7 zu 44,3 Prozent - gegen Übergangspräsident Moncef Marzouki durch.

Politikveteran Beji Caid Essebsi ist Sieger der Präsidentschaftswahl in Tunesien. Der 88-Jährige liegt mit rund 55,7 Prozent mehr als zehn Prozentpunkte vor seinem Gegner, Übergangspräsident Moncef Marzouki. Dieser kam auf 44,3 Prozent der Stimmen, teilte die Wahlkommission am Montag in Tunis mit.

Die Wahl wird von Beobachtern als Schritt des bis 2011 autokratisch von Machthaber Ben Ali regierten Tunesien zu einer Demokratie gefeiert. Das höchste Staatsamt in Tunesien wurde erstmals seit der Unabhängigkeit 1956 in freien Wahlen vergeben.

Essebsi gehört der antiislamistischen und neoliberal ausgerichteten Partei Nidaa Tounes an, die als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl im Oktober hervorging. Sie gilt als Sammelbecken der alten Staatselite um Ben Ali. Der 69 Jahre alte Marzouki ist der Kandidat des sozialdemokratischen Kongresses für die Republik (CPR) an. Der Bürgerrechtler war Anfang 2012 mit Unterstützung der islamistischen Partei Ennahda zum Übergangspräsidenten gewählt worden. Wegen seiner Annäherung an die Islamisten, geriet Marzouki zuletzt in die Kritik von säkularen Tunesiern.

Essebsi hatte sich bereits am Sonntagabend nach der Veröffentlichung von Nachwahlbefragungen zum Sieger erklärt. Dagegen gab es am Montag bereits Proteste. Marzouki lehnte es vor Veröffentlichung der offiziellen Ergebnisse noch ab, seine Niederlage einzugestehen.

(APA/Reuters/AFP)

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