Russisch-ukrainisches Abkommen zu Stromlieferung auch an die Krim

Der Vertrag zwischen der russischen Firma Inter-RAO und dem ukrainischen Unternehmen UkrInterEnergo ist am Dienstag in Kraft getreten.

Das russische Energieministerium hat am Dienstag den Abschluss eines Abkommens über die Lieferung von Strom an die Ukraine bekannt gegeben. Der am Dienstag in Kraft getretene Vertrag zwischen der russischen Firma Inter-RAO und dem ukrainischen Unternehmen UkrInterEnergo sieht demnach auch Stromlieferungen an die von Russland annektierte Schwarzmeeerhalbinsel Krim vor.

Moskau hatte bereits am Samstag die Lieferung von Kohle und Strom an die Ukraine zu "Vorzugspreisen" angekündigt. Die Ukraine leidet vor allem wegen des Konflikts im Osten des Landes, der viele Bergwerke in der Kohleregion Donbass lahmgelegt hat, unter Kohleknappheit.

Seit dem Frühjahr liefern sich ukrainische Regierungstruppen und prorussische Rebellen im Osten des Landes heftige Gefechte. Dabei wurden seit April mehr als 4.700 Menschen getötet. Eine mehrfach beschlossene Waffenruhe wird immer wieder verletzt. Der Westen wirft Russland vor, die Rebellen militärisch zu unterstützen. Der Kreml weist dies zurück.

Steinmeier beriet über Treffen

Aus Regierungskreisen in Berlin hieß es am Dienstag, der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier habe an den vergangenen beiden Tagen mit seinen russischen und ukrainischen Kollegen, Sergej Lawrow und Pawlo Klimkin, über Möglichkeiten zur weiteren Stabilisierung der schwierigen Lage in der Ost-Ukraine sowie die Umsetzung der Minsker Vereinbarung über eine Waffenruhe beraten. Ziel bleibe ein rasches Treffen der Kontaktgruppe aus Vertretern Russlands, der Ukraine, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie der prorussischen Rebellen.

Auch ein mögliches Treffen im Normandie-Format war demnach Thema der Gespräche. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Montag mitgeteilt, er wolle sich am 15. Jänner in der kasachischen Hauptstadt Astana im Normandie-Format mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin, Frankreichs Präsidenten Francois Hollande und Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel treffen. Damit bezog er sich auf ein Treffen der vier Politiker am 6. Juni in der Normandie anlässlich des Gedenkens an die Landung der Alliierten in Frankreich im Jahr 1944. Ein zweites Treffen im gleichen Format folgte im Oktober in Mailand.

(APA)

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