Annexion der Krim für Putin ein „Meilenstein“

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Separatisten in der Ostukraine führen trotz vereinbarter Waffenruhe weitere Angriffe durch.

Moskau. Der russische Präsident, Wladimir Putin, nutzte seine Neujahrsansprache erwartungsgemäß dazu, die patriotischen Gefühle seiner Landsleute anzusprechen. Die Annexion der Halbinsel Krim bezeichnete er als „einen der wichtigsten Meilensteine in der vaterländischen Geschichte“. Zugleich stimmte er die Bevölkerung angesichts der westlichen Sanktionen, die nach dem Landraub gegen Russland verhängt wurden, auf ein hartes Jahr 2015 ein.

Oppositionspolitiker Wladimir Ryschkow gibt Putin die Schuld für die sich verschlechternde Wirtschaftslage des Landes: „Die gesamte Bevölkerung Russlands zahlt jetzt für die Krim“, erklärte er in einem „Stern“-Interview. Ryschkow rechnet damit, dass die Wirtschaftskrise noch zu einer „ernsthaften Bedrohung für das Putin-Regime“ werden könne.

Poroschenko: „Der Feind“

Der ukrainische Präsident, Petro Poroschenko, bezeichnete 2014 als „härtestes Jahr seit 70 Jahren“. „Der Feind“ (Russland) habe das Leben, das Territorium, die Freiheit und die Unabhängigkeit der Ukraine gefährdet. „Aber die Ukraine wird den patriotischen Krieg gewinnen. Die Gerechtigkeit ist auf unserer Seite.“

Auch am Neujahrstag führten Separatisten in der Ostukraine trotz vereinbarter Waffenruhe Angriffe auf ukrainische Regierungstruppen durch, drei Soldaten wurden dabei verletzt. Ein Zivilist wurde bei einem Granatwerferangriff auf zwei Häuser in der Gegend von Luhansk getötet. Seit April 2014 sind bei den Kämpfen zwischen den prorussischen Aufständischen und den ukrainischen Regierungstruppen mehr als 4700 Menschen getötet worden. (DPA, AFP, Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.01.2015)

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