Die neue Regierung von Alexis Tsipras ist zwar im Amt - doch ihre Vorgänger, die Mitarbeiter von Ex-Premier Antonis Samaras, haben sie nicht willkommen geheißen: Es fehlen Passwörter für E-Mail-Konten und Internetzugänge.
Auf der Website der griechischen Regierung ist alles beim Alten: Antonis Samaras ist dort nach wie vor der Ministerpräsident Griechenlands - obwohl seit Montag eigentlich mit Alexis Tsipras ein neuer im Amt wäre - auch die ersten Minister stehen fest. Doch Samaras' Verwaltung hat der neuen Regierung nichts zurückgelassen: "Wir sitzen im Dunkeln. Wir haben kein Internet, keine E-Mails, keine Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren", sagte ein Mitarbeiter des Ministerpräsidentenamtes einem Korrespondenten von "Spiegel Online". Und ohne Internet hat die neue Regierung auch keine Möglichkeit, Samaras von der offiziellen Website verschwinden zu lassen.
Beim Einzug in die Villa Maximos, die offizielle Residenz des Ministerpräsidenten in Athen, dürften Tsipras' Mitarbeiter einige Überraschungen erlebt haben: Es gibt keine Passwörter - auch nicht für das W-Lan des Gebäudes - und selbst die Seifen auf den Toiletten haben Mitarbeiter von Samaras mitgenommen.
Schlechter Verlierer Samaras?
"Das ist noch nie vorgekommen", zitiert "Spiegel Online" den Mitarbeiter des Ministerpräsidentenamtes weiter, der schon für einige Regierungen gearbeitet haben soll: "Herr Samaras hat die Geschäfte nahtlos übernommen - alles hat funktioniert. Herrn Tsipras hat er diese Behandlung nicht zukommen lassen."
Auch zur Amtseinführung seines Nachfolgers Tsipras in der Villa Maximos erschien Samaras nicht - obwohl dies Tradition für scheidende Ministerpräsidenten ist.
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(eup)