Nach dem Wahltriumph der Linkspartei Syriza ist die neue Regierung im Griechenland gebildet und angelobt. DiePresse.com stellt die Chefs der Schlüsselressorts vor.
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Der neue Premierminister und Syriza-Parteichef wurde in der kommunistischen Jugend Griechenlands groß. Bekannt ist über ihn, dass er Motorräder liebt, Krawatten verabscheut und sich den argentinisch-kubanischen Revolutionär Ernesto "Che" Guevara einst zum Vorbild erkor. Der charismatische Tsipras setzte sich zuletzt an die Spitze einer europäischen Linken und geißelt immer wieder in Beiträgen für internationale Zeitungen das Spardiktat der internationalen Geldgeber.
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Der neue Außenminister war zeitweise enger Mitarbeiter des ehemaligen sozialistischen Ministerpräsidenten Giorgios Papandreou und Präsident eines Pasok-nahen außenpolitischen Thinktanks. Kotzias schrieb ein Buch über die „Schuldenkolonie“ Griechenland und ist gegenüber der Ukraine-Politik der EU höchst kritisch eingestellt.
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Der neue Finanzminister gilt in seinem Heimatland als "Popstar" der Ökonomie. Der 53 Jahre alte gebürtige Athener ist viel in der Welt herumgekommen. Als Wirtschaftsprofessor hat er unter anderem in Sydney und Glasgow gelehrt. Zuletzt war er an der Universität von Texas in Austin angestellt. Der kahlrasierte Varoufakis treibt viel Sport und präsentierte sich schon in der Vergangenheit im Fernsehen oft breit grinsend. Er gilt als streitsüchtig und ist dafür bekannt, seine Gesprächspartner gern zu provozieren. Eine seiner bekanntesten Aussagen: "Wenn es in Griechenland kein Wirtschaftswachstum gibt, werden die Kreditgeber keinen Cent sehen."
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Der auf Kreta geborene Wirtschaftsprofessor war einst Führer des Reformflügels der kommunistischen Partei Griechenlands. Nun ist Dragasakis neuer stellvertretender Ministerpräsident der Regierung Tsipras. Er wird die wirtschaftsnahen Ministerien koordinieren und an der Seite von Varoufakis die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern führen.1989 war Dragasakis bereits stellvertretender Wirtschaftsminister in einer überparteilichen Übergangsregierung des konservativen Ministerpräsidenten Xenophon.
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Mit seiner "linken Plattform" ist Lafazanis Chef der innerparteilichen Opposition von Syriza. Der Berufspolitiker, der notfalls bereit ist, den Euro aufzugeben, übernimmt das Ministerium für "produktiven Wiederaufbau".
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Der Chef der "Unabhängigen Griechen" und Koalitionspartner von Alexis Tsipras, bekannt für seine markigen Aussprüche und seine Verschwörungstheorien, übernimmt das Verteidigungsministerium. Der 49-jährige Mehrheitsbeschaffer von Syriza ist Ökonom und war einst Staatssekretär für die Handelsmarine. Schon mit 27 Jahren schaffte Kammenos den Sprung ins Parlament in seiner Geburtsstadt Athen. Fünf Mal wurde er für die konservative Nea Dimokratia wiedergewählt. Als deren Chef Antonis Samaras Anfang 2012 seine Unterschrift unter das "Memorandum" mit der Gläubiger-Troika setzt, kehrt Kammenos dem Regierungschef den Rücken. Kammenos ist der einzige Minister der "Unabhängigen Griechen" in der neuen Regierung.
REUTERS
Sie sollen Griechenland aus der Krise führen
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