Pakistan: Mindestens 40 Tote bei Anschlag auf Moschee

Polizisten sichern den Ort des Attentats, eine Moschee in Shikarpur.
Polizisten sichern den Ort des Attentats, eine Moschee in Shikarpur.(c) APA/EPA/WAQAR HUSSEIN (WAQAR HUSSEIN)
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Es war bereits das zweite schwere Attentat gegen die schiitische MInderheit binnen drei Wochen.

Während des Freitagsgebets in einer Moschee in der südpakistanischen Stadt Shikarpur hat ein Selbstmordattentäter Dutzende Gläubige mit sich in den Tod gerissen. Der junge Mann jagte sich in einem schiitischen Gotteshaus in die Luft, wie der Sender "Geo TV" berichtet.

Ein Teil der Moschee stürzte bei der Explosion zusammen; Verletzte wurden unter dem Schutt begraben. Passanten sollen sie aus den Trümmern gezogen und anschließend in Krankenhäuser gebracht haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Mindestens 40 Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, wie ein Arzt eines örtlichen Krankenhauses bestätigte. Mehr als 50 Personen wurden verletzt. Zum genauen Hergang des Attentats machte die pakistanische Polizei noch keine Angaben. Allerdings steigen seit einiger Zeit die Angriffe auf Minderheiten in dem sunnitischen Staat. Oftmals wählen radikale Sunniten schiitische Moscheen als Ziele von Attentaten aus. Jundullah, eine Splittergruppe der pakistanischen Taliban, übernahm die Verantwortung für den jüngsten Anschlag: "Unser Ziel war die schiitische Gemeinde... Sie sind unsere Feinde", sagte ein Sprecher der Extremistengruppe. Jundullah ist eine bekennende Unterstützerorganisation der Terrormiliz "Islamischer Staat".

Seit 2012 bereits 800 Schiiten getötet

Erst im Dezember 2014 war es in Pakistan zu einem Massaker gekommen, als islamische Extremisten 134 Kinder in einer vom Militär geführten Schule im Norden Pakistans töteten. Seither ist die Regierung stark unter Druck, schärfere Maßnahmen gegen gewalttätige Islamisten einzuleiten. Religiöse Minderheiten sind in Pakistan häufig Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" berichtet, dass in dem Land seit 2012 mehr als 800 Schiiten bei Attentaten ums Leben kamen.

(APA/Reuters)

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