Nach Bruch: Zwangspause bei Pegida

Demonstration against anti-Islamic Pegida in Kiel
Demonstration against anti-Islamic Pegida in Kiel(c) APA/dpa/Carsten Rehder (Carsten Rehder)
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In Dresden stellt sich die Wutbürgerbewegung neu auf.

Wien/Berlin. Für den Semperopernball in der Nacht auf Samstag, in der das Dresdner Bürgertum sich inszenieren und zugleich ein Zeichen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit setzen wollte, waren keine Demonstrationen angekündigt. Die Wutbürgerbewegung Pegida, die die Stadt seit Monaten auf Trab hält, legt nach ihrer Spaltung eine zehntägige Pause ein, um sich zu sammeln und neu zu formieren.

Die Rücktritte der Galionsfiguren Lutz Bachmann und Kathrin Oertel haben die Protestbewegung polarisiert. Auf der Facebook-Seite des Pegida-Initiators Bachmann gingen rund 4000 Solidaritätserklärungen ein. „Wir lassen uns nicht kaufen und werden weiter laufen“ lautet die Devise unter Hardlinern.

Aktivisten forderten Oertel und Co. nach Bachmanns diversen Eklats zum Bruch mit dem Gründer auf. Die Pegida-Abtrünnigen sind zwar noch auf der Suche nach einem griffigen Namen für ihre Organisation, eine Zielgruppe hat der ehemalige Bachmann-Intimus René Jahn indes bereits ausgemacht: die „bürgerliche Mitte“.

Vor ihrem Parteitag in Bremen distanzierte sich die Alternative für Deutschland (AfD) derweil von Pegida. „Es tut uns leid, dass 20.000 Demonstranten ihre politische Heimat verloren haben“, bedauerte Alexander Gauland. Brandenburgs AfD-Fraktionschef hatte Pegida-Anhänger als „natürliche Verbündete“ bezeichnet und so Parteiführer Lucke in Verlegenheit gebracht. (vier)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.01.2015)

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