Poroschenko: "Wie viele Beweise braucht die Welt noch?"

Poroschenko, Merkel und Biden (v.l.)
Poroschenko, Merkel und Biden (v.l.)REUTERS
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Der ukrainische Präsident forderte vom Westen Waffenhilfe. Als Beweis für eine russische Einmischung präsentiert er Pässe russischer Soldaten aus der Ostukraine.

Ganz ohne Aktionismus wollte der ukrainische Präsident Petro Poroschenko auf der Münchner Sicherheitskonferenz offenbar nicht auskommen: "Wie viele Beweise braucht die Welt denn noch, dass das in der Ostukraine russische Soldaten und russische Waffen sind" - und hielt in beiden Händen wie ein Kartenspieler einen Strauß an Pässen, die angeblich solchen russischen Soldaten abgenommen wurden: "Das hier sind russische Pässe, von russischen Soldaten, die sich angeblich in die Ukraine verlaufen haben und meine Soldaten und ukrainische Zivilisten töten, aufmunitioniert mit Panzern". Un dies dauere nun schon acht Monate an, wetterte Poroschenko.

Die Krise in der Ukraine habe eine Box der Pandora für die internationale Sicherheit geöffnet, sagte der Präsident, und bedankte sich, dass so viele Länder in der Welt eine unabhängige Ukraine unterstützen würden, "eine Ukraine ohne grüne Männchen" (die Umschreibung für ohne Abzeichen in der Ukraine agierende russische Soldaten). Es gehe dabei nicht nur um die territoriale Integrität der Ukraine, es gehe "um die Freiheit und Unabhängigkeit Europas".

"Ich bin ein Präsident des Friedens, nicht ein Kriegspräsident", beteuerte Poroschenko, und plädierte für eine sofortige Waffenruhe: "Können sie sich vorstellen, dass jemand in Europa im 21. Jahrhundert dagegen sein könnte, dass man eine Waffenruhe einhält?" Gleichzeitig forderte er aber Unterstützung durch Rüstungsgüter: "Ich erwarte mir heute die Bereitstellung defensiven Waffen für die Ukraine".

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