Polen plant angeblich Schießübungen für Abgeordnete

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"Die Besten könnten sich für Sturmeinheiten qualifizieren", soll Parlamentspräsident Sikorski in einem Interview gesagt haben.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts sollen in Polen nun auch Parlamentarier zu den Waffen greifen. Ein neues Gesetz über die "allgemeine Verteidigungspflicht" sieht nämlich auch Schießübungen für Abgeordnete auf einem Truppenübungsplatz vor, berichtete die Zeitung "Gazeta Wyborcza" (Freitagsausgabe).

Parlamentspräsident Radoslaw Sikorski teilte am Donnerstag mit, dass die Militärübungen wahrscheinlich im Mai stattfinden werden. "Die besten Abgeordneten könnten sich für Sturmeinheiten qualifizieren", sagte der Parlamentschef und frühere Verteidigungsminister. Er betonte, dass das wehrfähige Alter zwar nach dem 50. Lebensjahr endet, doch der Verteidigungsminister versicherte ihm, dass für gesunde und jung aussehende Abgeordnete Ausnahmen gemacht werden.

Enormes Interesse an Militärübungen

Die Schulung ist nicht verpflichtend. Für Sikorski haben die Politiker-Schießübungen vor allem symbolischen Wert. Sie seien nämlich ein Zeichen gegenüber der polnischen Jugend, dass Zeiten angebrochen seien, in denen man zur Verteidigung des Vaterlandes bereit sein müsse. Inspiriert habe ihn die Abgeordnete der rechtskonservativen Oppositionspartei, Krystyna Pawlowicz, die sich am 1. März selber bei der Warschauer Rekrutierungskommission gemeldet hatte.

Wegen der angespannten Situation im Osten können sich seit 1. März alle Polen zwischen dem 18. und 50. Lebensjahr, die eine Militärübung absolvieren möchten, an die Armee wenden und registrieren lassen. Der Berater des Verteidigungsministers, General Boguslaw Pacek, erklärte am Mittwoch gegenüber dem Fernsehsender TVP Info, dass das Interesse an den Schulungen enorm hoch ist. Bereits am ersten Tag ließen sich mehr als 1000 Menschen registrieren. Die Schulungen sind auch für Frauen zugänglich.

(APA)

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