Berlin besiegelt Frauenquote für Aufsichtsräte

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Ab 2016 gilt eine 30-Prozent-Regel für große Firmen.

Berlin. Um nichts weniger als den größten Beitrag zur Gleichberechtigung seit der Einführung des Frauenwahlrechts ging es am Freitag im Bundestag, zumindest glaubt das Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD): Berlin hat nach jahrelangem Hin und Her die Frauenquote beschlossen. Ab 2016 müssen alle börsenotierten sowie mitbestimmungspflichtige Unternehmen – insgesamt 108 – eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent einführen (etwa durch Nachbesetzungen).

Keine Sanktionen

Für weitere 3.500 Unternehmen gilt die flexible Quote: Sie dürfen sie selbst bestimmen. Dass auch die kleineren Unternehmen die Regelung ernst nehmen werden, glaubt Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) durchaus. Bei Nichteinhaltung sei deren Strafe der öffentliche Druck, so Schulz-Strelow mit Blick darauf, dass für kleinere Unternehmen keine Sanktionen geplant sind.

Es sei zudem eine Mär zu glauben, dass nicht genug Frauen für die Positionen vorhanden seien: „Das werden die Verweigerer auch in 20 Jahren sagen“, so Schulz-Strelow zur „Presse“. In den letzten vier Jahren habe sich die Zahl der weiblichen Aufsichtsräte von zehn auf 19 Prozent erhöht. (duö)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2015)

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