Manöver gestartet: Russlands Säbelrasseln in der Ostsee

Bei der Übung wurde auch scharfe Munition verschossen. Zugleich streitet die EU über eine Verlängerung der Wirtschaftsssanktionen.

Kurz vor dem Jahrestag der Krim-Annexion hat die russische Marine am heutigen Freitag mit einem Seemanöver in der Ostsee begonnen. Dabei werrde auch mit scharfer Munition gefeuert, meldete die Nachrichtenagentur RIA. An dem Manöver seien auch Fallschirmjäger beteiligt. Es handle sich um geplante Übungen, hieß es.

Fallschirmjäger und Marineeinheiten hatten eine zentrale Rolle gespielt, als Russland nach dem Machtwechsel in Kiew vor einem Jahr innerhalb von wenigen Tagen die Kontrolle der ukrainischen Halbinsel Krim übernommen hatte.

Gegen die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen gerichtete russische Militäroperationen gelten als unwahrscheinlich, weil Moskau damit in einen offenen Konflikt mit der westlichen Verteidigungsallianz Nato eintreten würde. Die Nato hat ihre Präsenz in den baltischen Staaten jüngst verstärkt. Wegen der exponierten Lage der drei Ex-Sowjetrepubliken bezweifeln Militärexperten, dass die Nato eine russische Invasion verhindern könnte.

Die Europäische Union verlängerte unterdessen die geltenden Vermögens- und Einreisesperren gegen 150 Personen und 37 Unternehmen im Ukraine-Konflikt. Betroffen seien pro-russische Rebellen und Firmen in der Ukraine sowie Verantwortliche in Russland, teilte der EU-Ministerrat am Freitag in Brüssel mit. Uneins waren sich die EU-Staaten jedoch Diplomaten zufolge, was eine Verlängerung der im Juli auslaufenden Wirtschaftssanktionen gegen Russland betrifft. Beim EU-Außenministertreffen am Montag werde daher lediglich eine Erklärung zum Jahrestag der Krim-Annexion beschlossen werden. Österreich gehört zu jenen Ländern, die sich zuletzt für eine Lockerung der Sanktionen stark gemacht haben.

Separatisten orten Wirtschaftsblockade

Die prorussischen Separatisten forderten im Zusammenhang mit der Waffenruhe in der Ostukraine mehr Druck auf Kiew. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Francois Hollande müssten die ukrainische Regierung dazu bringen, das vor einem Monat in Minsk geschlossene Friedensabkommen umzusetzen, erklärten die Separatistenführer Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki am Freitag. Sie warfen Kiew eine massive Wirtschaftsblockade vor. Die Gebiete Donezk und Lugansk stünden "am Rande des Zusammenbruchs". Pensionen und Sozialhilfen würden nicht ausgezahlt.

(APA/Reuters/dpa)

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