Jemens Houthi-Rebellen rücken weiter auf Aden vor

Houthi-Rebellen
Houthi-Rebellenimago/Xinhua
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Mehrere arabische Staaten und die Vereinten Nationen haben ihre Diplomaten aus dem Jemen abgezogen.

Mit Luftangriffen versucht die von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz im Jemen, den Vormarsch der schiitischen Houthi-Rebellen auf die wichtige Hafenstadt Aden aufzuhalten. Nach Angaben von Einwohnern wurde ein Rebellen-Konvoi dadurch am Samstag zunächst aufgehalten. In der Hauptstadt Sanaa wurden den dritten Tag in Folge Ziele aus der Luft bombardiert, darunter auch ein Flughafen.

Mehrere arabische Staaten und die Vereinten Nationen (UN) brachten ihre Diplomaten aus dem umkämpften Land in Sicherheit. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon sagte auf dem Gipfeltreffen der Arabischen Liga im ägyptischen Sharm el Sheikh, der einzige Weg, den Jemen vor einem Dauerkonflikt zu bewahren, seien von der UN koordinierte Gespräche.

Angriffe mit Kampfflugzeugen

Seit Donnerstag greifen Kampfflugzeuge Stellungen der Houthis, die vom Iran unterstützt werden, im Jemen an. Bisher sind die Erfolge begrenzt. Einwohner Adens berichteten, zwar sei ein Konvoi aus gepanzerten Fahrzeugen, Panzern und Lastwagen auf dem Weg in die Hafenstadt gestoppt. Allerdings schickten die Rebellen bereits Verstärkung. Zunächst war nicht bekannt, ob es bei den Luftangriffen am Samstag Tote gab. Am Vortag hatten die Houthis auf dem Weg nach Aden den Hafen Shakra eingenommen, der rund 100 Kilometer von der größten Stadt im Süden des Landes entfernt liegt.

Aus Aden holte die saudi-arabische Marine nach einem Bericht des staatlichen TV-Senders Al Echbarija Dutzende Diplomaten mehrerer Länder ab und brachte sie in die saudi-arabische Hafenstadt Jidda. Nach der Eroberung der Hauptstadt Sanaa, die sich seit September unter Kontrolle der Rebellen befindet, hatten Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Kuwait ihre Botschaften nach Aden verlegt. In Sanaa begannen die UN damit, über 100 Mitarbeiter auszufliegen. Sie sollten auf mehrere Länder der Region verteilt werden, darunter Jordanien, sagte ein UN-Mitarbeiter.

Gipfeltreffen

Saudi-Arabien will seinen Militäreinsatz im Jemen fortsetzen, bis wieder Sicherheit im Land herrscht. Der Einsatz werde weitergeführt, "bis er sein Ziel erreicht, dass das jemenitische Volk wieder Sicherheit genießt", sagte der saudi-arabische König Salman am Samstag zum Auftakt des Gipfeltreffens der Arabischen Liga im ägyptischen Sharm el Sheikh.

Jemens Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi bezeichnete die schiitischen Houthi-Rebellen auf dem Treffen der Arabischen Liga als "Marionetten des Iran". Viele Staaten in der Region fühlen sich bedroht. Kuwaits Emir Scheich Sabah Al-Ahmed Al-Sabah bezeichnete den Vormarsch der Houthis als "Gefahr für unsere Sicherheit". Die sunnitischen Herrscherhäuser auf der arabischen Halbinsel unterstützen Hadi und seine sunnitischen Gefolgsleute im Kampf gegen die Schiiten-Miliz. Nach Angaben eines Golf-Diplomaten ist der Einsatz der Allianz auf etwa einen Monat angesetzt. Er könnte aber auch fünf oder sechs Monate dauern.

(APA/Reuters/AFP/dpa)

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