Einen Monat nach Beginn der irakischen Großoffensive gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" übernimmt das Militär wieder die Kontrolle über die Stadt.
Die irakischen Armee und die verbündeten Schiiten-Milizen haben die Stadt Tikrit offenbar aus den Händen der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) befreit. Irakische Kräfte hätten Tikrit vollständig unter Kontrolle gebracht, erklärte Ministerpräsident Haidar al-Abadi am Dienstag nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Sumaria. Auf dem Gebäude der Provinzregierung sei die irakische Flagge gehisst worden.
Armee und Freiwillige hatten zuvor im Zentrum der Stadt nach heftigen Kämpfen mehrere Regierungsgebäude und die Präsidentenpaläste erobert, wie es aus Militärquellen hieß. In den Straßen lägen dutzende tote Extremisten. Auch neun irakische Einsatzkräfte seien gestorben. Viele Gebäude in den südlichen Stadtteilen seien von Kugel- und Granateinschusslöchern durchsiebt, berichteten Journalisten, die Polizeieinheiten beim Einrücken in die Stadt begleiteten.
An den Kämpfen beteiligten sich am Dienstag wieder vom Iran unterstützte Schiiten-Milizen. Sie hatten sich vergangene Woche zunächst zurückgezogen, nachdem sich die USA auf Bitten Abadis mit Luftschlägen an den Angriffen auf die IS-Stellungen beteiligten.
Testlauf für Mossul
Bagdad hatte am 2. März seine bisher größte Offensive gegen den IS begonnen, um das rund 160 Kilometer nördlich von Bagdad gelegene Tikrit, eine IS-Hochburg, nach neun Monaten zurückzuerobern. Das US-Militär flog auf Bitten Bagdads mehrfach Luftangriffe auf mutmaßliche IS-Stellungen in und um Tikrit. Die Befreiung Tikrits galt als Test für den geplanten Vormarsch auf die zweitgrößte Stadt des Landes, Mossul, über die die Jihadisten im Sommer vergangenen Jahres die Kontrolle übernommen hatten.
(APA/dpa/Reuters )