Angriff auf südkoreanische Botschaft in Tripolis

Zwei Menschen kamen bei einer IS-Attacke auf die südkoreanische Botschaft in der libyschen Hauptstadt ums Leben.

Bei einem Rebellenangriff sind vor der südkoreanischen Botschaft in Tripolis zwei libysche Wachleute getötet worden. Die Angreifer hätten am Sonntag aus einem Auto heraus zwei Menschen erschossen und einen dritten verletzt, teilte das libysche Innenministerium mit. Südkoreas Außenministerium bestätigte den Angriff und erklärte, es handle sich bei den Toten um zwei libysche Wachleute. Die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) bekannte sich zu dem Angriff.

Ein Vertreter der Sicherheitskräfte sagte vor Ort, beide Opfer seien libysche Wachmänner. Die Botschaft sei seit Monaten geschlossen, werde aber weiter von südkoreanischen Diplomaten genutzt. Das Außenministerium in Seoul erklärte, die drei Südkoreaner in dem Gebäude, darunter zwei Diplomaten, seien unverletzt geblieben. Es sei unklar, ob der Angriff den Wachleuten oder der Botschaft selbst gegolten habe, sagte ein Ministeriumsvertreter.

Chaos und Gewalt

Wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete, wurde bei dem Angriff ein Fahrzeug der Wachleute durchlöchert, die Botschaft aber offenbar nicht getroffen. Zu dem Angriff bekannte sich der libysche IS-Ableger. Wie die auf die Überwachung islamistischer Websites spezialisierte US-Firma Site mitteilte, wurde eine entsprechende Botschaft auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter veröffentlicht. Islamisten haben bereits wiederholt ausländische Vertretungen in Tripolis und Benghazi angegriffen.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 Chaos und Gewalt. Im vergangenen Sommer eroberten islamistische Milizen die Hauptstadt Tripolis und bildeten dort ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Die international anerkannte Regierung und das Parlament flohen nach Tobruk im Osten des Landes. Die rivalisierenden Regierungen und mächtige Milizen kämpfen um die Kontrolle wichtiger Städte und der Öllagerstätten des Landes.

(APA/Reuters/AFP)

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