Schwarzenberg: Putin will "ganze Ukraine unterjochen"

Stanislaw Jenis
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Der ehemalige tschechische Außenminister spekuliert über die Motive des russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Ukraine.

Karel Schwarzenberg, der frühere tschechische Außenminister und jetzige Chef des außenpolitischen Ausschusses des Abgeordnetenhauses, ist für seine offene Worte bekannt. Im Parlament in Prag warnte er jetzt vor dem Vorgehen Russlands in der Ukraine-Krise. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehe es um die ganze Ukraine, sagte er.

"Putin ist weder ein Narr noch blöd. Er geht nicht in so einen großen Konflikt, der die russische Wirtschaft so negativ beeinflusst und Russland isoliert, wegen der veralteten Industrie in Donezk oder wegen ein paar ukrainischen Dörfern (...) Es geht darum, das ganze Land zu unterjochen", so Schwarzenberg.

Angriff auf Mariupol eine Frage der Zeit"

Die bisherigen zwei Vereinbarungen aus Minsk werden laut Schwarzenberg Moskau nicht stoppen. Minsk sei "nur ein gewünschter Stempel und die Bestätigung der weiteren Annexion des ukrainischen Gebietes" gewesen. Es sei eine Frage der Zeit, bis die prorussischen Rebellen Mariupol (die strategisch wichtige Hafenstadt angreifen.

Dann werde es, so Schwarzenberg, weitere Verhandlungen geben. Es werde Minsk III, Minsk IV, Minsk V und Minsk VI. geben. "Dann wird die Waffenstillstandslinie gleich mit der polnisch-ukrainischen Grenze sein (...) Und die Ukraine wird gelöst sein", warnte der Ex-Minister und Chef der oppositionellen Partei TOP 09 auf der Konferenz, auf der die Sicherheitslage der Baltikum-Staaten diskutiert wurde. Das langfristige Ziel Putins sei eine "Wiederherstellung des russischen Imperiums".

(APA)

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