Uran-Deal: Floss Geld aus Russland an Clinton-Stiftung?

Hillary Clinton bei einem Wahlkampftermin in Washington, USA.
Hillary Clinton bei einem Wahlkampftermin in Washington, USA.(c) APA/EPA/MICHAEL REYNOLDS
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Die "New York Times" berichtet, dass bei der Übernahme eines kanadischen Atomunternehmens Geld aus Russland in die Clinton-Stiftung eingezahlt worden sein soll.

Hillary Clinton ist angreifbar im doppelten Sinne. Sie gibt sich derzeit nicht nur bürgernah und tourt durch die Staaten, sie bietet auch wegen ihrer politischen Vergangenheit einiges an Angriffsfläche für ihre Gegner. Nach dem Skandal und Ministerium-Mails über einen privaten Mail-Server ist es nun ein Geldbetrag aus Russland, der laut "New York Times" in der Clinton-Stiftung gelandet sein soll.

Es war im Jänner 2013, als die russische Atomenergie-Agentur Rosatom die kanadische Firma "Uranium One" vollständig übernahm, die Uranminen-Zugang in vielen Ländern der Erde besaß - auch in den USA. Rosatom wurde dadurch zum weltgrößten Uranproduzenten. Doch bei dem Deal könnte nicht nur Russlands Präsident Wladimir Putin die Fäden gezogen haben, sondern auch die Clinton-Stiftung.

Laut dem Bericht waren mehrere Führungskräfte der kanadischen Firma stets Unterstützer von Ex-US-Präsident Bill Clinton und seiner Familie. Da der Verkauf von Uran-Schürfrechten auch geopolitische Auswirkungen hat - vor allem wenn es um Uran im eigenen Land geht-, musste der Deal vom Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) abgesegnet werden, darin ist auch das Außenministerium vertreten, in dem zu diesem Zeitpunkt noch Hilary Clinton saß, die sich nur wenig später, im Februar 2013, aus der Politik zurückzog.

Mehrere Millionen Dollar an Clinton-Stiftung?

Die Russen übernahmen "Uranium One" in mehreren Tranchen zwischen 2009 und 2013. Gleichzeitig soll es mehrere Spenden des Unternehmensvorsitzenden im Gesamtwert von 2,35 Millionen Dollar (rund 2,2 Mio. Euro) an die Clinton-Stiftung gegeben haben. Spenden, die von den Clintons nicht öffentlich gemacht wurden, obwohl Hillary Clinton gegenüber dem Weißen Haus Transparenz bei allen Spenden versprochen hatte.

Die "New York Times" stützt sich auf Interviews, Dokumente aus Kanada, Russland und den USA. Für das Wahlkampfteam von Hillary Clinton sind die Vorwürfe aus der Luft gegriffen. Es gebe keine Beweise, sagt Clintons Wahlkampfsprecher Brian Fallon der "New York Times". Diese Causa sei nicht auf Ministeriumsebene diskutiert worden. Er werde nicht kommentieren, ob Mrs. Clinton über diese Sache informiert wourde. "Mrs. Clinton hat niemals wegen irgend einer CFIUS-Angelegenheit interveniert", stellt er klar.

>> Zum Artikel in der "New York Times"

(Red.)

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