Die acht Ausländer wurden wegen Drogenhandel über die bevorstehende Erschießung informiert. Auch Gnadenaufrufe von Ban Ki-Moon und internationale Proteste blieben erfolglos.
Ungeachtet internationaler Proteste und eines Gnadenappells von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon will Indonesien an der geplanten Hinrichtung von acht wegen Drogenhandels zum Tode verurteilten Ausländern festhalten. Das Außenministerium in Jakarta erklärte am Sonntag, an den Plänen ändere auch ein Appell der UNO nichts. Am Samstag waren acht ausländische und ein indonesischer Todeskandidat über ihre bevorstehende Hinrichtung informiert worden. Ein Franzose erhielt einen weiteren Aufschub.
Ban forderte am Samstag die indonesische Regierung auf, die zehn Verurteilten nicht hinzurichten. Nach internationalem Recht dürfe die Todesstrafe lediglich bei schwersten Straftaten wie Mord vollstreckt werden. "Delikte im Zusammenhang mit Drogen zählen im Allgemeinen nicht dazu."
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Jakarta wies die Forderung zurück. "Wir nehmen die Erklärung der UNO zur Kenntnis, aber wir stellen fest, dass es keine derartige Stellungnahme gab, als kürzlich zwei Indonesier hingerichtet wurden", sagte Ministeriumssprecher Arrmanatha Nasir mit Blick auf zwei in Saudi-Arabien hingerichtete Indonesier. Bei den neun ausländischen Todeskandidaten handelt es sich um zwei Australier, einen Brasilianer, einen Franzosen, eine Philippinin sowie mindestens drei Nigerianer. Bei einem vierten Afrikaner ist unklar, ob er die ghanaische oder nigerianische Staatsangehörigkeit hat.
Nach Angaben der indonesischen Behörden könnten die Hinrichtungen am Dienstag vollstreckt werden, ein Datum wurde aber nicht genannt. In Indonesien werden Todeskandidaten mindestens 72 Stunden vor der Vollstreckung über ihre Hinrichtung informiert.
Der philippinische Präsident Benigno Aquino kündigte an, er werde am Montag beim Asean-Gipfel in Malaysia versuchen, mit seinem indonesischen Kollegen Joko Widodo zu sprechen und um Gnade für Veloso bitten.
Indonesien zählt zu den Ländern mit den strengsten Drogengesetzen weltweit. Erst im Jänner waren unter internationalem Protest sechs Menschen wegen Drogendelikten hingerichtet worden, darunter fünf Ausländer.
(APA/AFP)