USA prüfen, ob sie das vom Iran geenterte Schiff schützen müssen

Flaggenstaat des gestoppten Frachters sind die Marshall-Islands, mit denen die USA einen Beistandsvertrag haben.

Teheran/Kopenhagen/Washington. Einen Tag nachdem iranische Wachboote einen unter der Flagge der Marshall-Islands fahrenden Frachter der dänischen Reederei Maersk in der Straße von Hormuz aufgebracht und nach Bandar Abbas eskortiert hatten, blieben die Umstände der Causa am Mittwoch unklar. Der Crew der Maersk Tigris (65.000 Tonnen) gehe es gut, hieß es seitens Maersk, man wisse nicht, wieso sie geentert worden sei.

Laut iranischen Medien habe ein Gericht angeordnet, den Frachter aufgrund nicht näher erläuterter zivilrechtlicher Forderungen einer iranischen Firma zu stoppen – gegen wen genau, war unklar; Maersk hat das fast nagelneue Schiff mit unbekannter Ladung an die Reederei Rickmers mit Sitz in Hamburg und Singapur verchartert. Die 24 Seeleute sind unter anderem aus Burma, Bulgarien und Großbritannien. Die Sache ist politisch heikel, da der Flaggenstaat, die Marshall-Islands im Südpazifik, mit den USA assoziiert ist. Aus dem Pentagon hieß es, man prüfe, ob sich daraus Schutzpflichten bezüglich des Schiffs ergäben; der Zerstörer Farragut sei in der Nähe und beobachte die Lage. (wg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 30.04.2015)

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