Ultimatum in Sri Lanka ergebnislos abgelaufen

Die Tamilen-Rebellen in Sri Lanka haben ein von der Regierung gestelltes 24-stündiges Ultimatum verstreichen lassen und nicht kapituliert. Die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) hätten auf die "letzte Frist" bis Dienstag nicht reagiert, teilte das Militär mit. Die Soldaten seien unterdessen weiter auf das letzte von den Rebellen kontrollierte Gebiet an der Nordostküste der Insel vorgedrungen.

Seit Mitternacht sei zudem 10.000 weiteren Zivilisten die Flucht aus der Gewalt der LTTE gelungen. Armeesprecher Nanayakkara sagte, am Montag seien bereits 39.081 Unbeteiligte über See und über Land aus dem von den Tamilen- Rebellen kontrollierten Gebiet geflohen, mehr als je zuvor. 17 Menschen seien beim Fluchtversuch allerdings getötet und 373 weitere verletzt worden, hieß es weiter.

Auf der LTTE-freundlichen Tamilnet-Website hieß es dagegen, das Kampfgebiet sei mit den Leichen Hunderter Zivilisten übersät. Sie seien von der Armee getötet worden. Nach Schätzungen der Regierung in Colombo könnten noch immer bis zu 30.000 Zivilisten in der Gewalt der Tamilen-Tiger sein, die Vereinten Nationen schließen indes nicht aus, dass die Zahl doppelt so hoch sein könnte. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch warnte, bei den Kämpfen drohe ein "Blutbad".

Nach Geheimdienstinformationen halte sich der LTTE-Chef Prabhakaran immer noch im Kampfgebiet auf. Die LTTE leistete in dem von ihr kontrollierten Gebiet weiter Widerstand. Nach Militärangaben sind die verbleibenden LTTE-Kämpfer auf einer Fläche von weniger als zwölf Quadratkilometern von Soldaten umstellt. Schätzungen der Regierung zufolge sitzen noch mehrere zehntausend Zivilisten in dem Gebiet fest.

(APA)

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