Erstmals seit dem Ende des Kalten Krieges gibt es nun einen direkten Draht zwischen dem westlichen Militärbündnis und Moskau.
Das "Rote Telefon" war einst ein Symbol des Kalten Krieges. Zur Zeit der nuklear unterfütterten Block-Konfrontation sollte es einen direkten Draht zwischen den Militärführungen der USA und der Sowjetunion gewährleisten, um fatale Missverständnisse zu verhindern. Es waren die Lehren aus der Kuba-Krise 1962.
Nun wurde das Prinzip zwischen der Nato und Russland wiederbelebt: Erstmals seit Ende des Kalten Krieges verfügt das westliche Bündnis wieder über einen direkten Draht zum russischen Militär. „Sowohl der Oberbefehlshaber für Europa als auch der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses haben die Erlaubnis, sich mit ihren russischen Kollegen in Verbindung zu setzen“, bestätigte die Allianz der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Initiative ging von Deutschland aus
Die Kommunikationskanäle seien jederzeit offen und würden regelmäßig getestet. Wann das System aktiviert wurde, ließ die NATO zunächst offen. Wie die Zeitung unter Berufung auf eine „nationale Delegation“ berichtete, wurden der russischen Seite in der vergangenen Woche Kontakt-Nummern übermittelt. Der Vorgang wurde demnach als „geheim“ eingestuft.
Die Sache geht auf eine Initiative des deutschen Außenministers Frank-Walter Steinmeier zurück. Dieser hatte aufgrund der Spannungen im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise im Dezember angeregt, wieder eine regelmäßige Verbindung für Krisenfälle einzurichten.
(APA/AFP/Reuters)