IS bekennt sich zu Anschlag in Texas

Anschlag in Garland
Anschlag in GarlandAPA/EPA/MIKE STONE
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Die Jihadisten-Miliz übernimmt die Verantwortung für den Angriff auf die Karikaturenausstellung - und droht den USA mit größeren Anschlägen.

Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zu dem Angriff auf eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen im US-Bundesstaat Texas bekannt. "Zwei Soldaten des Kalifats" hätten die Attacke in Garland verübt, sagte ein IS-Sprecher am Dienstag und drohte mit weiteren Anschlägen.

Es seien "negative Bilder des Propheten Mohammed gezeigt worden." Es ist das erste Mal, dass sich die Gruppe offiziell zu einem Anschlag in Europa oder den USA bekennt.

"Die beiden Brüder haben das Feuer auf die Ausstellung eröffnet und einen Polizisten verletzt, der diese schützen sollte, bevor sie in einem Schusswechsel getötet wurden", sagte der Sprecher im Radiosender des IS. "Wir sagen Amerika: Was vorbereitet wird, wird noch größer und noch bitterer sein. Ihr werdet furchtbare Dinge durch die Soldaten des IS verübt sehen."

Polizist verletzt

Zwei Männer hatten am Sonntagabend das Feuer eröffnet auf ein Veranstaltungszentrum in einem Vorort von Dallas, in dem eine Ausstellung mit Mohammed-Karikaturen stattfand. Dabei verletzten sie einen Wachmann. Ein Polizist erwiderte das Feuer mit einer Pistole und tötete die schwer bewaffneten Angreifer. Die Ausstellung in Garland war von der islamfeindlichen Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) organisiert worden.

Unter den rund 200 Teilnehmern der Veranstaltung war auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders, der für seine islamfeindlichen Äußerungen und seine Hetze gegen Ausländer bekannt ist. Viele Muslime empfinden die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst.

Im Jänner wurden bei einem islamistischen Anschlag auf die für ihre Mohammed-Karikaturen bekannte Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris zwölf Menschen getötet, bevor die beiden Attentäter erschossen wurden. Später tötete ein weiterer Attentäter in einem jüdischen Supermarkt vier Menschen, wurde dann aber ebenfalls von der Polizei getötet. Er bekannte sich zum IS, doch bekannte sich die Gruppe nicht zu dem Anschlag. Mitte Februar tötete ein 22-Jähriger in Kopenhagen bei einem Anschlag auf eine Diskussionsveranstaltung über Meinungsfreiheit und Islam sowie auf eine Synagoge zwei Menschen.

Die IS-Miliz bekannte sich am 20. März zu einem Anschlag auf eine schiitische Moschee im Jemen, bei dem fast 150 Menschen starben, sowie am 18. März auf den Anschlag mit 21 Toten auf das Museum Bardo in Tunis, nicht jedoch zu einem Angriff im Westen.

US-Medien zufolge handelte es sich bei den Angreifern von Dallas um den 31-jährigen Elton S. und den 34-jährigen Nadir S., die in Phoenix im Bundesstaat Arizona ein Zimmer teilten. Demnach hatte die die Bundespolizei FBI Elton S. bereits als Terrorverdächtigen im Visier.

(APA/Reuters)

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