"Entsetzliche" Menschenrechtslage unter König Salman

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In den ersten Monaten der Herrschaft des neuen saudischen Monarchen habe es eine beispiellose Hinrichtungswelle gegeben, kritisiert Amnesty International.

Knapp hundert Tage nach der Machtübernahme von König Salman in Saudi-Arabien hat die Organisation Amnesty International fehlende Fortschritte bei der Menschenrechtslage in dem Land beklagt. Der König habe keine Maßnahmen zur Verbesserung der "entsetzlichen Bilanz" getroffen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in einer Erklärung. Auch gebe es kaum Aussichten auf Verbesserungen.

"Statt Maßnahmen zur Verbesserung der entsetzlichen Bilanz bei der Menschenrechtslage zu treffen, steht König Salman an der Spitze einer anhaltenden Unterdrückung von Regierungskritikern und friedlichen Aktivisten", erklärte Philip Luter von Amnesty. Die ersten Monate seiner Herrschaft seien von einer beispiellosen Hinrichtungswelle geprägt gewesen. Auf eine Reihe von Forderungen der Organisation, darunter die Freilassung von Menschenrechtsaktivisten, habe Saudi-Arabien bislang nicht reagiert. König Salman ben Abdel Asis al Saud hatte nach dem Tod seines Vorgängers Abdallah am 23. Jänner den Thron bestiegen.

Ehrengast Hollande

Am Dienstag hielt sich Frankreichs Präsident Francois Hollande in Saudi-Arabien auf, wo er als erster westlicher Staatschef als Ehrengast zum Gipfel des Golfkooperationsrates geladen war. Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte Hollande auf, bei seinem Besuch die Freilassung des saudi-arabischen Bloggers Raef Badawi zu fordern. Dieser war wegen Beleidigung des Islams zu zehn Jahren Haft und tausend Stockschlägen verurteilt worden. Nichtregierungsorganisationen wollen am Donnerstag in Paris für die Freilassung Badawis auf die Straße gehen.

(APA/AFP)

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