Khamenei kritisiert „Druck“ der USA. Westen will Sanktionsautomatismus.
Teheran. Irans oberster Führer hat mit dem Abbruch der Atomgespräche gedroht: „Ich bin mit Verhandlungen unter Druck und Drohungen nicht einverstanden“, kritisierte Ali Khamenei am Mittwoch. Die USA benötigten ein Abkommen mehr als der Iran und sollten daher nicht versuchen, sein Land einzuschüchtern, warnte Khamenei, die mächtigste Person im schiitischen Gottesstaat. Zudem soll er klargestellt haben, dass für ihn einzig die Aufhebung der internationalen Strafmaßnahmen gegen den Iran zähle.
Die USA und die Europäer wollen aber einen Sanktionsautomatismus beibehalten: Einmal gelockerte Strafmaßnahmen sollten auch ohne Zustimmung Russlands und Chinas wieder verschärft werden können, sollte Teheran gegen ein Abkommen verstoßen, so die US-Botschafterin bei der UNO, Samantha Power. Im April hatte die internationale Gemeinschaft ein Rahmenabkommen mit Teheran geschlossen, das Irans Atomprogramm begrenzen soll. Eine endgültige Vereinbarung soll bis Juni ausverhandelt werden. (APA/DPA/Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.05.2015)