SVP verliert bei Südtiroler Kommunalwahl mehrere Ortschefs

In Bozen, Meran und Leifers kommt es in 14 Tagen zur Stichwahl.

Nach den Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen in 109 der 116 Südtiroler Gemeinden sind Stichwahlen in drei Orten fix. Laut dem vorläufigen Endergebnis gibt es in 14 Tagen ein Bürgermeisterduell in Bozen, Meran und Leifers. Die SVP büßte sieben Ortschefs sowie Mandate ein, sie stellte bisher in den 109 Orten 101 Bürgermeister.

In Gemeinden mit mehr als 15.000 Einwohnern reicht eine einfache Mehrheit nicht aus. In Bozen und Leifers finden Stichwahlen zwischen italienischsprachigen Kandidaten statt. In Meran sieht sich der SVP-Bewerber einem Grünen Herausforderer gegenüber.

Die Wahlbeteiligung am Sonntag war im Vergleich zum letzten Urnengang 2010 deutlich niedriger. Von den 381.060 Wahlberechtigten schritten 66,9 Prozent zu den Urnen. 2010 waren es noch 74,6 Prozent. In Bozen lag der amtierende Mitte-Links-Bürgermeister Luigi Spagnolli nach der mehr als 13-stündigen Stimmenauszählung mit 41,6 Prozent in Führung. Sein Gegner wird am Pfingstsonntag der Mitte-Rechts-Kandidat, LAbg. Alessandro Urzi, sein. Er erreichte im ersten Wahlgang 12,7 Prozent.

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es in Meran. Dort kam SVP-Kandidat Gerhard Gruber auf 24,4 Prozent. Herausforderer in der zweiten Runde ist der von den Grünen unterstützte Paul Rösch, der 22,1 Prozent erhielt.

Auch in Leifers werden die Bürger erneut zu den Urnen gebeten. Bürgermeisterin Liliana di Fede (Mitte-Links) muss sich dem Mitte-Rechts-Kandidaten Christian Bianchi stellen. Sie kam auf 33,5 Prozent, Bianchi auf 29,5 Prozent.

In Brixen setzte sich auf Anhieb SVP-Kandidat Peter Brunner mit 51,2 Prozent durch.

Die SVP musste in einigen Gemeinden deutliche Verluste hinnehmen. Verloren wurde unter anderem das Bürgermeisteramt in Sterzing. Dort hatte Amtsinhaber Fritz Karl Messner gegen seine frühere Partei kandidiert und 54,5 Prozent erhalten. Auf den SVP-Kandidaten Dietrich Thaler entfielen 45,5 Prozent. Einer der Streitpunkte war die drohende Schließung des dortigen Krankenhauses.

In Salurn stellt die SVP zum ersten Mal in einer Gemeinde mit italienischsprachiger Mehrheit den Bürgermeister.

Ungültig war die Wahl in St. Ulrich. Dort wählten nur 40,2 Prozent der 3.721 Berechtigten. Es gab nur eine, von der SVP gestellte Liste mit 17 Kandidaten für 18 Sitze. Bis zur Neuaustragung der Wahl dürfte die Gemeinde von einem vom Land bestellten Kommissar verwaltet werden.

SVP-Obmann, LR Philipp Achammer ortete nach der Wahl "mehr Schatten als Licht". Den Rückgang der Wahlbeteiligung wertete er als "Niederlage für alle Parteien ". In Bozen, wo die SVP erneut auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet und Amtsinhaber Spagnolli unterstützt hatte, verlor die SVP 3,6 Prozentpunkte, in Meran sogar 11,3. Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) sah keinen direkten Zusammenhang mit der Landespolitik.

Als großen Erfolg wertete die Süd-Tiroler Freiheit ihr Antreten. Sie stellt nun 41 Gemeinderäte (2010: 35).

(APA)

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