„Russische Spur“ im Donbass: Kiew zeigt gefangene Soldaten

Head of Ukraine´s state security service (SBU) Nalivaychenko attends a news conference in Kiev
Head of Ukraine´s state security service (SBU) Nalivaychenko attends a news conference in Kiev(c) REUTERS (VALENTYN OGIRENKO)
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Zwei Mitglieder einer Spezialeinheit nahe Luhansk festgenommen.

Wien/Kiew. Die Ukraine wirft zwei mutmaßlichen Mitgliedern russischer Spezialkräfte die Tötung eines ukrainischen Soldaten vor. Die festgenommenen Männer seien Teil einer militärischen Einheit, die terroristische Ziele verfolge und mit Waffen ukrainische Bürger angegriffen habe, sagte gestern der Chef der Staatssicherheit, Walentin Naliwaitschenko.

Die Männer wurden vergangenen Samstag in der Nähe der Separatistenhochburg Luhansk gefangen genommen. In einem am Montag veröffentlichten Video erklärt ein verwundeter Mann, er sei Mitglied der zum russischen militärischen Nachrichtendienst gehörenden Spezialeinheit Spetsnaz. Seine Gruppe habe 14 Mann umfasst. „Wir wurden entdeckt“, sagt der Mann, der seinen Rang mit dem eines Unteroffiziers angab. „Ich wurde am Bein verletzt, als ich versuchte, mich abzusetzen.“ Der Soldat lag in einem Krankenbett. Zwei im Bild nicht sichtbare Männer vernahmen ihn zu seiner Person und Tätigkeit im Donbass.

Sollten die Angaben zutreffen, würde dies nicht zum ersten Mal russischen Beteuerungen widersprechen, sich nicht mit regulären Truppen an den Kämpfen im Osten der Ukraine zu beteiligen. Die Regierung in Moskau hat bisher nur eingeräumt, russische „Freiwillige“ könnten aufseiten der Rebellen kämpfen.

Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow wies die Vorwürfe zurück. „Wir haben mehr als einmal gesagt, dass es keine russischen Soldaten im Donbass gibt“, sagte er der Agentur Interfax zufolge. Die moskautreuen Separatisten in Luhansk bestätigten zwar eine Festnahme, doch handle es sich um Einheimische und nicht um russische Soldaten. (ag./red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.05.2015)

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