Ukrainische Politiker hatten laut über westliche Abwehrsysteme gegen ballistische Raketen in der Ukraine nachgedacht. Für einen solchen Fall werde man Gegenmaßnahmen ergreifen, tönt es aus Russland.
Russland hat die Ukraine vor einer möglichen Stationierung von Abwehrsystemen der USA bzw. Nato gegen ballistische Raketen auf ihrem Territorium gewarnt. In diesem Fall werde man Gegenmaßnahmen ergreifen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge.
Russland sieht den in Nato-Europa im Aufbau befindlichen Raketenschild, der primär gegen Angriffe aus dem Nahen Osten (Stichwort: Iran) gedacht ist, als Gefahr für seine Sicherheit. Zuvor hatte der Sekretär der ukrainischen Sicherheitsrates, Alexander Turtschinow, in Kiew davon gesprochen, dass eine solche Abwehranlage Schutz vor möglichen Angriffen aus Russland geben könne.
Poroschenko: "Richtiger Krieg" mit Russland
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte in einem Interview zur BBC, dass sich sein Land in einem "richtigen Krieg" mit Russland sehe. In Kiew forderte der Staatschef auf einer Pressekonferenz die EU auf, die Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Konflikt auch künftig beizubehalten. Moskau ging weiter auf Distanz zu Poroschenko. "Wir haben ein ernstes Vertrauensdefizit, das leider auf konkreten Fakten beruht, auf der konkreten Nicht-Erfüllung von Vereinbarungen in unterschriebenen Dokumenten", sagte Kremlsprecher Peskow. Russland hatte die Ukraine dazu aufgerufen, den Mitte Februar in Minsk vereinbarten Friedensplan für das Kriegsgebiet Donbass umzusetzen.