Die Regional-und Kommunalwahlen gelten als ein wichtiger Test für die landesweite Parlamentswahl im Herbst. Polit-Newcomerinnen eroberten ersten Wahlbefragungen zufolge Madrid und Barcelona.
Bei den Regionalwahlen in Spanien hat die konservative Regierungspartei PP offenbar Einbußen hinnehmen müssen. Die linke Protestpartei Podemos erhielt Nachwahlbefragungen vom Sonntag zufolge indes Zulauf. Die PP steht demnach erstmals seit 1991 vor dem Verlust der absoluten Mehrheit in der Hauptstadt Madrid. Gewinnen könnte dort eine von Podemos gestützte Plattform. Auch Barcelona, die zweitgrößte Stadt des Landes, könnte an die Plattform gehen.
Newcomerinnen erobern Madrid und Barcelona
Die spanische Hauptstadt Madrid und die katalanische Metropole Barcelona werden ersten Nachwahlbefragungen zufolge künftig Bürgermeisterinnen erhalten, die nicht den etablierten Parteien angehören. In Madrid könnte die von Podemos und anderen linken Gruppen unterstützte Ex-Richterin Manuela Carmena (71) gesiegt haben.
Allerdings war am Abend das Rennen noch offen. Während der Sender Telemadrid den Sieg Carmenas über die Konservative Esperanza Aguirre verkündete, stellte Antena 3 eine umgekehrt Prognose.
Barcelona wird laut den Exit-Polls von der 41-jährigen Ada Colau regiert werden, die sich in den letzten Jahren gegen die Zwangsräumung von Wohnungen engagiert hatte.
In Spanien wird wohl gegen Jahresende ein neues Parlament gewählt.. Podemos ("Wir können") lehnt ähnlich wie die griechische Regierungspartei Syriza die Spar- und Reformprogramme ab, mit denen finanzschwache Länder aus der Schuldenkrise herausfinden sollen. Spanien hat nach dem Platzen einer Immobilienblase einen mehrjährigen Abschwung hinter sich, inzwischen wächst die Wirtschaft aber wieder.
Bisher regiert Ministerpräsident Mariano Rajoy mit absoluter Mehrheit. Wie in Griechenland haben sich wegen des Sparkurses aber viele Spanier von den etablierten Parteien abgewendet. Umfragen von Ende April zufolge könnten die PP, die oppositionellen Sozialisten sowie die beiden Neulinge Ciudadanos und Podemos mit je 18 bis 22 Prozent der Stimmen bei der Parlamentswahl rechnen.
(APA)