Russland vor Raketenlieferung an Iran

 S-300
S-300APA/EPA/VLADMIR MASHATIN
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Kritik an der Lieferung von Waffen an den Iran kommt von Seiten der israelischen Regierung.

Teheran und Moskau haben sich nach iranischen Angaben über die Modalitäten einer Lieferung russischer Raketen an den Iran geeinigt. Die Gespräche über die lange auf Eis gelegte Lieferung der S-300-Raketen seien abgeschlossen, sagte der iranische Vize-Außenminister Hossein Amir Abdollahian am Montag in Moskau. Die Waffenlieferung könne nun "in ziemlich kurzer Zeit" erfolgen.

"Es wird schnellstmöglich geschehen", sagte Amir Abdollahian nach einem Treffen mit dem russischen Vize-Außenminister Michail Bogdanow. Das russische Außenministerium bestätigte die Angaben zunächst nicht.

"Regelmäßiger Dialog"

In einer Erklärung vom Montag wurde lediglich die "Bedeutung eines regelmäßigen russisch-iranischen Dialogs" hervorgehoben. In der Vergangenheit hatte Teheran erklärt, die russischen Raketen würden Ende des Jahres geliefert.

Das Waffengeschäft war im April nach dem vorläufigen Durchbruch der Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den fünf UNO-Vetomächten und Deutschland (5+1-Gruppe) bekannt gegeben worden. Russland und der Iran hatten bereits 2007 ein Abkommen über die Raketenlieferung mit einem Umfang von 800 Millionen Dollar (728,73 Mio. Euro) geschlossen. Putin-Vorgänger Dmitri Medwedew untersagte die Auslieferung der Boden-Luft-Raketen an den Iran 2010 allerdings, nachdem die UNO wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms Sanktionen verhängt hatte. Die S-300-Systeme können Flugzeuge und Raketen abschießen.

Dass Putin das Lieferverbot Mitte April grundsätzlich aufhob, kritisierte die israelische Regierung als direkte Folge des geplanten Atomabkommens mit dem Iran. Sie sah sich damit in ihrer Ablehnung eines solchen Abkommens bestätigt.

(APA/AFP)

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