Dänischer "Cowboy" wirbt mit Nackt-Plakaten für seine Wahl

Mit seinem Wahlplakat sorgt John Erik Wagner für Aufregung in Kopenhagen
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Der unabhängige Kandidat John Erik Wagner posiert nackt auf Wahlplakaten. Damit will er seinen Anspruch auf das Premiersamt unterstreichen.

Zwei Wochen vor der Parlamentswahl sorgt ein unabhängiger Kandidat in Dänemarks Hauptstadt für reichlich Gesprächsstoff - und Schlagzeilen: John Erik Wagner hat in ganz Kopenhagen Nacktplakate von sich installiert, um seine Bewerbung für den Posten des Premierministers zu unterstreichen. Bekleidet ist der - gut trainierte - 52-Jährige lediglich mit einem Cowboy-Hut und einem Pistolengürtel. Er posiert seitlich zur Kamera gedreht, doch sein Penis ist deutlich zu sehen.

"Er hat zwar keine Chance zu gewinnen, aber das kann man über ihn sagen: Er hat Eier", merkt die Zeitung "The Local" spöttisch an. Seit 2005 hat Wagner mehrfach bei Wahlen kandidiert. Landesweite Bekanntheit erreichte er allerdings erst, als er 2013 - als Cowboy gekleidet - eine Live-Sendung einer lokalen Fernsehstation stürmte und gegen den Ausschluss kleiner Parteien von der Wahl protestierte. "Das ist keine faire Wahl", brüllte er, bevor er nach draußen geleitet wurde.

"Ich versuche seit zehn Jahren, gewählt zu werden, das ist jetzt meine dritte Wahl - und ich dachte, ich versuche nun etwas anderes", sagt er selbst laut "Guardian". "Die Plakate der anderen Kandidaten sind langweilig, wie Passfotos. Ich wollte, dass meine die Leute überraschen." 

Sechs Monate Urlaub für alle

Wagner kandidiert für eine Wahlplattform, die ein Zehn-Punkte-Programm bewirbt. Es umfasst unter anderem, Zahnarzt-Besuche kostenfrei zu machen und den Arbeitsmarkt so zu restrukturieren, dass Angestellte im Jahr sechs Monate arbeiten und sechs Monate Urlaub haben. Außerdem sollen alle Job-Zentren des Landes geschlossen und ein Mindesteinkommen eingeführt werden.

"Ich mag Country-Musik und Western-Filme", sagt Wagner. "Der Cowoboy-Look von Burt Reynolds und Clint Eastwood inspiriert mich. Das ist mein Style." Werde er bei der Wahl am 18. Juni nicht gewählt, wolle er es noch ein letztes Mal versuchen. Wenn auch das nicht gelinge, überlege er, wieder bei der Müllabfuhr der Gemeinde zu arbeiten.

Ministerpräsidentin Helle Thorning-Schmidthatte den Wahltermin vor einer Woche bekannt gegeben. Die Umfragen deuten auf eine knappe Abwahl der Regierung hin. Thornings Herausforderer ist der frühere Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen von der liberalen Partei Venstre.

(raa/red)

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