US-Waffengesetze im Visier

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epaselect USA CHARLESTON SHOOTINGAPA/EPA/JOHN TAGGART
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Nach der Attacke facht Obama eine neue Debatte über Waffen an. Angehörige der Opfer vergaben dem Todesschützen.

Washington. Der blutige Angriff auf eine von Afroamerikanern besuchte Kirche in Charleston entzündet eine neue Debatte über die US-Waffengesetze. Man müsse über das Thema sprechen, hat US-Präsident Barack Obama gefordert, der mehrfach mit dem Versuch gescheitert ist, die Gesetze zu verschärfen. „Wir haben die Kraft zum Wandel, aber wir müssen uns der Dringlichkeit bewusst werden.“ Allerdings dürften nicht alle Waffenbesitzer dämonisiert werden, fügte er hinzu und räumte ein, dass er nicht wisse, ob ein strikteres Waffengesetz die Tat hätte abwenden können. „Keine Reform kann das Ende von Gewalt verhindern.“ Die US-Waffenlobby National Rifle Association (NRA) reagierte prompt. Die neun Opfer des Massakers könnten noch am Leben sein, wenn sie selbst Waffen getragen hätten, erklärte ein NRA-Vertreter. Kommentatoren sehen trotz der erneuten Aufmerksamkeit für die umstrittenen Gesetze kaum Chancen, den Status quo zu ändern.

Bei der Erstanhörung des mutmaßlichen Todesschützen am Freitag (Ortszeit) durften sich überraschend auch Angehörige der Opfer äußern. Einige von ihnen vergaben dem 21-Jährigen. Die US-Bundesbehörden kündigten an, eine Einstufung des Attentats als Terroranschlag zu prüfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.06.2015)

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