Der iranische und der US-Außenminister sind sich über die Schwierigkeit der Verhandlungen einig. 250 Diplomaten ringen um einen Konsens.
Im Atomstreit zwischen dem Westen und dem Iran hat der Auftakt der möglicherweise entscheidenden Runde Samstagmittag begonnen. Die Außenminister des Iran und der USA, Mohammad Javad Zarif und John Kerry, trafen einander im Wiener Palais Coburg zu einem ersten Austausch. Einigkeit herrschte darüber, dass es in den nächsten Tagen viel Arbeit und schwierige Verhandlungen geben wird.
Die 5+1-Gruppe (USA, China, Russland, Großbritannien und Frankreich plus Deutschland) und der Iran versuchen im 13 Jahre andauernden Konflikt rund um die umstrittene iranische Urananreicherung einen endgültigen Vertrag bis zur Deadline am 30. Juni zu formulieren. Zu diesem Anlass werden die Spitzendiplomaten (Außenminister) aller beteiligten Länder in Wien erwartet. Ebenfalls anreisen werden die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sowie voraussichtlich auch ihre Vorgängerin Catherine Ashton.
Insgesamt ringen derzeit mehr als 250 Diplomaten aus sieben Ländern um einen Konsens im Atomkonflikt. Koordiniert und geleitet werden die technischen Gespräche vom iranischen Vize-Außenminister Abbas Araqchi (Abbas Araghchi) und der politischen Direktorin der EU, Helga Schmid. Die amerikanische Expertenkommission wird von der scheidenden US-Staatssekretärin Wendy Sherman angeführt, die russische Delegation von Vize-Außenminister Sergej Rjabkow. Für Samstagnachmittag sind noch weitere politische und technische Expertenrunden geplant. Am Abend stößt auch Frankreichs Außenminister Laurent Fabius zu den Gesprächen. Ein westlicher Diplomat meinte gegenüber der APA, dass der Ausgang der Verhandlungen noch völlig ungewiss sei. Einig sei man sich lediglich darin, dass man über die Deadline hinaus verhandeln werden müsse.
(APA/dpa)