Fischer, Lawrow - und die großen Weltkrisen

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Der Bundespräsident hat den russischen Außenminister empfangen. In einer 50-minütigen Unterredung ging es um den Ukraine-Konflikt, islamistischen Terror und die Atomverhandlungen mit dem Iran.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist am Dienstag in Wien von Bundespräsident Heinz Fischer in der Hofburg empfangen worden. Wie die Präsidentschaftskanzlei mitteilte, standen im Mittelpunkt der 50-minütigen Unterredung die Krise in der Ukraine, der Kampf gegen den Terrorismus und die Atomverhandlungen mit dem Iran.

Im Anschluss an seine Unterredung mit Fischer wollte Lawrow mit seinen Amtskollegen aus den USA und dem Iran, John Kerry und Mohammad Javad Zarif, zusammentreffen, die in Wien über ein Abkommen zur Lösung des Atomstreits mit Teheran zu verhandeln.

Auf Fragen von Journalisten sagte der russische Außenminister, er sei nicht wegen der Atomverhandlungen in Wien. Vielmehr wolle er mit seinen Ministerkollegen über den Kampf gegen den Terrorismus sprechen.

Laut Präsidentschaftskanzlei berichtete Lawrow dem Bundespräsidenten über die Gespräche, die der russische Präsident Wladimir Putin am Vortag mit dem syrischen Außenminister Walid Muallem in Moskau geführt hatte. Putin hatte dabei eine neue internationale Anti-Terrorkoalition zum Kampf gegen die in Syrien und im Irak aktive Terrororganisation Islamischer Staat (IS) ins Spiel gebracht. Dabei sollten alle Länder der Region zusammenwirken.

In Zusammenhang mit der Krise in der Ukraine brachten Fischer und Lawrow die Hoffnung zum Ausdruck, dass auf Basis des Minsker Abkommens schrittweise eine friedliche Lösung erreicht werden könne. Außerdem sprachen beide über die russisch österreichischen Beziehungen.

(APA)

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